Indien

Bayer scheitert im Patentstreit um Nexavar

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Neu Delhi/Leverkusen -

Der Pharmakonzern Bayer hat im Streit um sein Krebsmittel Nexavar (Sorafenib) vor dem höchsten indischen Gericht eine Niederlage erlitten. Das Gericht wies die Forderung Bayers nach Aufhebung einer Zwangslizenz für eine billigere Generikaversion des Medikaments zurück. Es soll weiterhin für Patienten in Indien erschwinglich bleiben.

Das Gericht bestätigte damit die Entscheidungen von niedrigeren Instanzen, berichtete die „Economic Times“. Im Juli hatte sich ein Gericht in Mumbai geweigert, die Zwangslizenz des indischen Generika-Herstellers Natco Pharma aufzuheben. Natco verkauft eine Monatsdosis für umgerechnet etwa 140 Euro, während das Krebsmittel bei Bayer etwa 4400 Euro kostet.

In einer ersten Reaktion sagte ein Sprecher von Bayer HealthCare: „Wir sind enttäuscht über die Entscheidung des Gerichts.“ Diese werde derzeit geprüft. Danach werde über weitere Schritte entschieden.

Die indischen Patentbehörden hatten Natco 2012 erstmals eine Zwangslizenz zur Produktion des in Nexavar enthaltenen Wirkstoffes erteilt, das zur Behandlung von Leber- und Nierenkrebs eingesetzt wird. Natco zahlt für die Nutzung eine von den Umsätzen abhängige Lizenzgebühr.

Das Urteil könnte weitere Auswirkungen auf andere patentierte Medikamente ausländischer Pharmakonzerne in Indien haben. Auch Konzerne wie Roche oder Novartis mussten bereits in Indien Niederlagen im Streit um Schutzrechte hinnehmen. Hilfsorganisationen wie Ärzte Ohne Grenzen (MSF) hingegen begrüßten die Entscheidung.

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