Pharmakonzerne

Bayer: Klagen belasten Gewinn

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Berlin -

Der Gewinn von Bayer wird durch eine Klagewelle in den USA zu den Kontrazeptiva Yasmin und Yaz erheblich belastet. Zwar gelang im vergangenem Jahr ein Umsatzsprung von fast 9 Prozent auf knapp 40 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn ging aber auf knapp 2,47 Milliarden Euro zurück (minus 1 Prozent). Der Pharmakonzern vereinbarte ohne Anerkennung einer Haftung bisher mit

rund 4800 Anspruchsstellerinnen Vergleiche über eine Summe von 1

Milliarde US-Dollar (etwa 760 Millionen Euro).

In der Bilanz 2012 traf Bayer mit Sonderaufwendungen in Höhe von fast 1,2 Milliarden Euro bereits eine umfangreiche Vorsorge für die Rechtsstreitigkeiten zur Antibabypille Yasmin/YAZ in den USA. Den Aktionären winkt trotzdem eine höhere Dividende von 1,90 Euro je Aktie. An der Börse stieg die Bayer-Aktie heute zeitweise um mehr als 3 Prozent auf 76,23 Euro.

Im Bereich Health Care erwirtschaftete der Konzern 18,6 Milliarden Euro (plus 8 Prozent). Darin sind die Umsätze aus den Bereichen Pharma, Consumer Care, Medical Care und Animal Health enthalten.

In seinem Jubiläumsjahr will der vor 150 Jahren gegründete Konzern mit Innovationen auf Rekordkurs bleiben. Nach Ansicht von Bayer-Chef Marijn Dekkers ist das Pharmageschäft im Konkurrenzkampf mit anderen Herstellern nicht zu klein.

Dekkers verwies auf eine gut gefüllte Entwicklungspipeline. Fünf neuen Arzneimitteln – darunter etwa der Gerinnungshemmer Xarelto – traut der Vorstand mittelfristig gesehen insgesamt Spitzenumsätze von mehr als 5,5 Milliarden Euro zu.

In den USA gibt es laut Bayer auch bei anderen Herstellern Klagen. Außerhalb der USA sei das finanzielle Risiko ein völlig anderes. Die Zahl der Anpruchstellerinnen zu Yasmin/YAZ in den USA bezifferte er auf 13.600. Darunter seien 3200 weitere, die Ansprüche wegen venöser Blutgerinnsel erheben würden. Nur solche Fälle kommen aus Sicht von Bayer für einen Vergleich in Betracht. In Europa sei der Umfang der Klagen geringer. Auch in Deutschland gebe es Klagen.

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