Pharmakonzerne

Bayer: Abschied von Bepanthen?

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Leverkusen -

Bayer prüft Kreisen zufolge den Verkauf seines Dermatologie-Geschäfts. Dabei sei ein Wert für die Geschäftsteile von rund 1,1 Milliarden Euro im Gespräch. Das berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Situation vertrauten Personen. Hierzulande würde der Deal ein Fünftel des OTC-Umsatzes kosten.

Bayer wollte keinen Kommentar abgeben. Der deutsche Chemie- und Pharmakonzern hatte gerade Anfang der Woche sein milliardenschweres Gebot für den umstrittenen US-Biotechnologiekonzern Monsanto noch einmal aufgestockt. Statt 125 US-Dollar will der Dax-Konzern nun 127,50 US-Dollar pro Anteilsschein zahlen.

Sollte es zu einem Zusammenschluss kommen, würde der deutsche Pharmakonzern zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft aufsteigen. Es wäre mit rund 65 Milliarden Dollar (etwa 58 Milliarden Euro) auch die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern überhaupt.

Bepanthen ist zusammen mit Bepanthol ist mit Erlösen von rund 355 Millionen Euro die Top 5 unter den Consumer-Marken des Konzerns, hinter Claritin, Advantage, Aspirin und Aleve. Dank eines guten Wachstums in Entwicklungsländern konnte der Umsatz in lokalen Währungen um 12 Prozent zulegen.

Insgesamt setzte Bayer im vergangenen Jahr 9,1 Milliarden Euro mit Consumer-Produkten um. Davon entfallen 6,1 Milliarden Euro auf OTC-Produkte, zu denen auch Bepanthen/Bepanthol gehört. Der Rest verteilt sich auf Veterinärprodukte und andere Marken.

Hierzulande würde Bayer ein Verkauf der Dermatika allerdings treffen: Bepanthen ist mit knapp 120 Millionen Euro Umsatz auf Basis der Apothekenverkaufspreise (AVP) ein wichtiger Umsatzbringer; der Gesamtumsatz der OTC-Sparte liegt bei rund 550 Millionen Euro. Bepanthol ist mit rund 15 Millionen Euro zu vernachlässigen.

Das weltweite Consumer-Geschäft von Bayer wird von den USA aus betreut; Leiterin der Sparte ist Erica Mann. Durch die Übernahme des OTC-Geschäfts von Merck hatte der Bereich 2014 einen deutlichen Schub bekommen; hierzulande war Bayer zuletzt durch die Übernahme von Steigerwald gewachsen. Den Bereich leitet der ehemalige Klosterfrau-Geschäftsführer Stefan Meyer.

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