Baxter spaltet sich auf

Berlin -

Der Pharmakonzern Baxter gliedert nach dem Verkauf seiner Impfstoffsparte einen weiteren Geschäftsbereich aus: Alle biotechnologisch hergestellten Produkte sollen künftig von einem neu zu gründenden börsennotierten Unternehmen namens Baxalta vertrieben werden. Wie Baxter soll die Firma ihren Sitz im Norden von Illinois haben.

Zum Geschäftszweig BioScience gehören Präparate zur Behandlung von Hämophilie und anderen Blutgerinnungsstörungen, Immundefekten und zur intraoperativen Wundversorgung. 2013 machte die Sparte, zu der zehn Werke in sechs Ländern gehören, einen Umsatz von 6,6 Milliarden US-Dollar (5,2 Milliarden Euro).

Bei Baxter verbleiben Arzneimittel und Verabreichungssysteme für die Anästhesie, Infusionstherapie, Onkologie und Schmerztherapie sowie Präparate für die Dialyse. Außerdem liefert der Konzern parenterale Ernährungslösungen und Sterilrezepturen. Der Bereich trug zuletzt 8,7 Milliarden Dollar (6,9 Milliarden Euro) zum Umsatz bei.

Baxalta wird rund 16.000 Mitarbeiter haben, Geschäftsführer wird Ludwig Hantson, derzeitiger Präsident von Baxter BioScience. Rund 400 Angestellte sollen in Cambridge nahe Boston in der Forschung arbeiten, dazu sollen auch Mitarbeiter aus Kalifornien und Europa abgezogen werden.

Baxter wurde 1931 von Dr. Don Baxter in Los Angeles gegründet und stellte als erstes Unternehmen Infusionslösungen im industriellen Maßstab her. Es folgen weitere wegweisende Errungenschaften, wie die erste industriell produzierte „künstliche Niere“, das erste hochgereinigte Faktor-VIII-Konzentrat für die Behandlung von Blutern und der erste Dreikammerbeutel für die parenterale Ernährung.

1961 ging Baxter an die Börse, ein Jahr zuvor wurde in Deutschland die erste Niederlassung gegründet. Ende 2001 kaufte Baxter das Onkologiegeschäft von Asta Medica. Heute hat Baxter seine Zentrale in Unterschleißheim bei München und zwei Produktionsanlagen in Halle/Westfalen und Bielefeld sowie ein Zentrallager in Höchstadt an der Aisch. Das Unternehmen beschäftigt hierzulande rund 950 Mitarbeiter in Vertrieb, Marketing und Produktion.

Außerhalb der USA ist Österreich der größte Standort von Baxter und mit Niederlassungen in Wien und Orth an der Donau.