Wird AstraZeneca fast jede dritte Stelle streichen? Der Pharmakonzern hat dem deutschen Betriebsrat „einschneidende Maßnahmen“ angekündigt, berichtet Spiegel Online. Nach Informationen des Nachrichtendienstes hat AstraZeneca dem Betriebsrat gleichzeitig untersagt, das Thema mit den Kollegen überhaupt zu besprechen.
Bei dem Konzern gibt man sich ungerührt. Die Geschäftsführung habe bereits vor geraumer Zeit angekündigt, das Unternehmen zukunftsfest für die Bedingungen im deutschen Markt machen zu wollen, so ein Sprecher. Solche Veränderungen würden selbstverständlich vorher mit dem Betriebsrat erörtert.
Auch sei es üblich, dass diese Beratungen zunächst vertraulich seien, hieß es weiter. Sobald die Gespräche zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat zu klaren Resultaten geführt hätten, würden zunächst die Mitarbeiter und danach die Öffentlichkeit informiert.
Dem Spiegel-Bericht zufolge hat die Firmenleitung den Inhalt der Gespräche mit dem Betriebsrat als Betriebsgeheimnis ausgewiesen. Außerdem wurden den Arbeitnehmervertretern ausdrücklich straf- und haftungsrechtliche Konsequenzen für den Fall angedroht, dass sie inhaltliche Details weitergeben sollten.Frank Gotzhein, Vorsitzender des Betriebsrats, bestätigte Spiegel Online gegenüber die Informationssperre. Sollte das Schule machen, werde eine echte Interessenvertretung für Betriebsräte in Zukunft deutlich erschwert, sagte Gotzhein.
Der Betriebsrat wolle jetzt gerichtlich gegen den Maulkorb vorgehen. Bis dahin müsse man sich jedoch notgedrungen an die Informationssperre halten, so Gotzhein gegenüber Spiegel online.
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