Impfstoffproduktion

GSK: Polio-Viren im Abwasser

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Berlin -

Dutzende Liter mit Polioviren verseuchter Flüssigkeit sind in Belgien in eine Kläranlage geraten. Von dort gelangte die Lösung mit den Kinderlähmung auslösenden Erregern in einen Fluss. Der Vorfall geschah bereits am Dienstag südlich der Hauptstadt Brüssel, wurde aber erst am Samstag bekannt. Grund war ein Fehler beim Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK), wie die belgische Nachrichtenagentur Belga berichtete.

Ein Mitarbeiter habe sich bei der normalerweise automatischen Reinigung eines Tanks vertan, erklärte ein GSK-Vertreter gegenüber Belga. 45 Liter belasteter Flüssigkeit flossen deshalb zur Kläranlage. Die Firma habe die Behörden sofort informiert, die folgenden Analysen hätten aber mehrere Tage gebraucht.

Sowohl das Unternehmen als auch die Behörden betonen Belga zufolge, das Risiko für die Bevölkerung sei äußerst gering. Die Viren seien nur stark verdünnt in die Umwelt gelangt, zudem seien praktisch alle Menschen in Belgien gegen Kinderlähmung geimpft. Die Kläranlage ist nicht an die Trinkwasserversorgung angeschlossen.

GSK hat zwei Impfstoffe im Sortiment, die vor Polio schützen: Boostrix und Infanrix. Erst Anfang des Jahres hatte Produktionsprobleme in dem Werk für Schlagzeilen gesorgt: Ende 2013 waren bei Kontrollen die internen Qualitätskriterien nicht erreicht worden. Die Produktion des Kombinationsimpfstoffes gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen sowie des Varizellen-Einzelimpfstoffes war daraufhin gestoppt und der Fehler gesucht worden. In der Folge war es bis März zu Lieferproblemen bei Varilrix gekommen, die AOK hatte ihren Rabattvertrag gekündigt.

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