Pharmahersteller

Meda vor Milliardenverkauf?

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Berlin -

Das Management von Meda wägt aktuell ab, das Geschäft in den USA zu veräußern. Hier fährt der schwedische Pharmakonzern bislang einen großen Teil seines Umsatzes ein. Ein Verkauf könnte fast eine Milliarde Euro bringen – und Spielraum für weitere Übernahmen schaffen.

Der Verkaufsprozess könnte einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge bereits im September starten. In Solna bei Stockholm werden derzeit verschiedene Optionen geprüft. Die Sparte könnte vor allem für Hersteller interessant sein, die sich für den Bereich der Atemwegserkrankungen interessieren, auf den sich Meda unter anderem spezialisiert hat.

„Die strategische Weiterentwicklung ist ein natürlicher Bestandteil des Geschäftsmodells“, hieß es in einem Statement von Meda. „Das beinhaltet neben anderen Übernahmen auch Verkäufe, Einlizenzierungen und Partnerschaften. Die Prüfung des US-Geschäfts ist ein Projekt.“

Unter den Produkten, die Meda in den USA vertreibt, finden sich beispielsweise Nasensprays und Asthmamedikamente. Mit einem Anteil von 14 Prozent am Konzernumsatz von 1,6 Milliarden Euro sind die USA derzeit der wichtigste Absatzmarkt für Meda. In Decatur, Illinois, gibt es einen Produktionsstandort mit 100 Angestellten.

80 Prozent des Umsatzes in den USA entfallen auf verschreibungspflichtige Mittel; der OTC-Bereich ist unterrepräsentiert. Nur Deutschland ist mit einem Rx-Anteil von ungefähr 75 Prozent vergleichbar. Konzernweit machen Rx-Medikamente 60 Prozent des Umsatzes aus.

Um das OTC-Geschäft zu stärken, hatte Meda vor einem Jahr den italienischen Hersteller Rottapharm/Madaus für knapp 2,3 Milliarden Euro übernommen. Ein Verkauf in den USA würde den Rx-Anteil weiter auf 55 Prozent absenken. Gleichzeitig würde der Anteil des Europageschäfts von 53 auf 62 Prozent steigen.

Wichtigstes Produkt ist mit Erlösen von 88 Millionen Euro Dona, vor Tambocor, Betadine, Dymaista, Aldara und Elidel. Auf Platz 7 folgt Sagella mit 44 Millionen Euro vor Epipen, Legalon und Astepro. Größter Aktionär bei Meda ist die Reederei Stena, hinter der die Olsson-Familie steht. Die Rottapharm-Eigentümerfamilie um Professor Dr. Luigi Rovati erhielt Meda-Aktien im Wert von 360 Millionen Euro, das entspricht 9 Prozent am Gesamtkapital.

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