Führungswechsel bei Sidroga Carolin Bauer, 27.01.2016 14:26 Uhr
Die Marken Sidroga und Emser stehen unter neuer Führung: Olaf Hirsch und seine langjährige Kollegin Dr. Eva-Maria Karow haben die Geschäftsführung abgegeben. Die Verantwortung für die Firmen der Strathos-Gruppe hat Stefan Prebil übernommen.
Seit vergangenem Jahr firmieren Sidroga, Siemens & Co. und Klinge unter dem Dach von Strathos. Hirsch und Karow haben die Gruppe jetzt auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen Herausforderungen zu stellen, wie es hieß. Vor knapp einem Jahr hatte Stephan Walz das Schwesterunternehmen Aristo nach 14 Jahren verlassen.
Hirsch hatte fünf Jahre lang für Hexal im In- und Ausland gearbeitet, bevor er im Jahr 2000 zu Siemens & Co. wechselte. Zunächst verantwortete er den Bereich Marketing & Vertrieb. 2005 wechselte er in die Geschäftsführung. Karow, von Hause aus Medizinerin, hatte seit etwa zwei Jahrzehnten für das Unternehmen gearbeitet. 2007 übernahm Hirsch auch die Leitung von Sidroga. Er investierte in POS-Konzepte und TV-Werbung. In der Folge gewann der Teemarkt wieder an Schwung. 2014 übernahm das Unternehmen die OTC-Marken der Astellas-Tochter Klinge. In diesem Jahr wollte Hirsch die Marktbedeutung der Strathos-Firmen eigentlich „deutlich ausbauen“.
Seit Januar führt jedoch Prebil die Gruppe. Der Schweizer begann seine berufliche Laufbahn nach einer Lehre als Herrenkonfektionsverkäufer 2003 bei GlaxoSmithKline (GSK) als Vertriebsleiter für die Regionen Zentralasien und Kaukasus. Von 2005 bis 2008 war er in der Schweiz als Geschäftsführer für Sandoz tätig. Im Anschluss wechselte er für den Generikahersteller zwei Jahre als CEO nach Brasilien.
Von 2010 bis 2013 war er für den Dienstleister Pharmexx (heute Ashfield) für den Gesamtbereich Schwellenländer tätig. Im Anschluss wechselte er zu ViiV Healthcare, einem Gemeinschaftsunternehmen von GSK und Pfizer, das sich auf die Behandlung von HIV spezialisiert hat. Seit seinem Weggang im Jahr 2014 ist er nur noch als Berater tätig.
Außerdem wurde die Geschäftsleitung von Strathos neu aufgestellt. Für den Vertrieb ist weiterhin Jens Pieper zuständig. Zum Jahreswechsel hat er auch die Verantwortlichkeiten für den gesamten Export übernommen. Den Bereich Personal verantwortet Michaela Steffens, die seit zwei Jahren für Sidroga/Siemens tätig ist.
Auch die Geschäftsleiterin für den Bereich Marketing, Andrea Törner, ist wie Christian Hoffmann (Operations) bereits länger im Unternehmen. Neuer Finanzchef ist Bruno Bleicher. Er folgt auf Jürgen Gallmann, der das Unternehmen zum Monatsende verlassen wird. Für die Firmen arbeiten rund 150 Mitarbeiter in Deutschland, davon rund 40 im Apothekenaußendienst. Nach der Übernahme der Klinge-Marken wurde ein Arztaußendienst mit rund zehn Mitarbeitern aufgestellt.
Die Strüngmann-Familie hatte Siemens & Co. bereits 1998 gekauft. Ursprünglich war der Emser-Hersteller 1958 von den Erben des Industriellen Friedrich Siemens gegründet worden. Die Originalmarke ist seit Jahren apothekenexklusiv, ähnliche Produkte werden unter dem Namen Emcur in Drogerien und im Lebensmitteleinzelhandel verkauft. Sidroga wurde im April 2007 von der schweizerischen Siegfried-Gruppe übernommen.
Der Strüngmann-Familie gehört außerdem die Berliner Aristo-Gruppe, die 2008 aus dem 2001 gekauften Generikahersteller Lindopharm und den 2006 übernommenen OTC-Herstellern Steiner Arzneimittel (Sedariston, Sogoon) und Pharma Wernigerode (Kamillan, Parodontal, Imidin) hervorgegangen war.
Seit 2009 gehört auch Neuraxpharm zum Portfolio der Familie. Der auf ZNS-Produkte spezialisierte Generikahersteller hat ebenfalls zwei OTC-Produkte im Sortiment. Aristo und Neuraxpharm gehören nicht zu Strathos.