Beim Phytohersteller Pohl-Boskamp kommt Bewegung in die seit Wochen
andauernde Auseinandersetzung zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung.
Firmenchefin Marianne Boskamp schlägt vorgezogene Neuwahlen vor, zumal
die gewählten Arbeitnehmervertreter bei Teilen der Belegschaft unter
Beschuss stehen: „Die Laufzeit des jetzigen Betriebsrats endet auf Grund
der regulären Betriebsratswahlen sowieso in sechs Monaten. Wir sollten
also die Wahlen vorziehen, denn das ist der beste Weg, um uns zum Wohle
der Mitarbeiter und des Unternehmens endlich wieder auf unsere Arbeit
konzentrieren zu können.“
Das Arbeitsgericht Elmshorn hatte Ende August eine Mediation zwischen Firma und Betriebsrat vorgeschlagen. Parallel hatten 180 der insgesamt 500 Mitarbeiter am Firmensitz in Hohenlockstedt ein Verfahren zur Amtsenthebung des Betriebsrats beim selben Gericht angestrengt.
Mit den Initiatoren traf sich heute die Geschäftsführung. Gemeinsam wollen sie dem Arbeitsgericht den Neuanfang vorschlagen. „Eine Mediation der Geschäftsführung allein mit dem aktuellen Betriebsrat ist doch nicht sinnvoll, wenn parallel ein Auflösungsverfahren von 180 Mitarbeitern gegen eben diesen Betriebsrat läuft“, so Boskamp.
Von den neun im Jahr 2010 gewählten Mitgliedern seien ohnehin nur noch vier im Amt. Manche der Nachrücker hätten nur wenige Stimmen erhalten. „Auch darum appellieren wir gemeinsam mit vielen Mitarbeitern an den Betriebsrat, so bald wie möglich eine Neuwahl anzuberaumen.“
Auch im Streit mit zwei Betriebsräten wegen angeblicher Pflichtverstöße will sich das Unternehmen einigen. Man wolle schnellstmöglich wieder ein Vertrauensverhältnis innerhalb der Belegschaft und zum Betriebsrat als wichtiger Vertretung der Mitarbeiter herstellen, hieß es.
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