Pharmahersteller

Bene: Vom Keller in die Apotheke

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Berlin -

In einem Keller in München bastelte Dr. Wilhelm Benend in den 1950er-Jahren an der Substanz seiner Zukunft. In dem kleinen Labor entwickelte der Chemiker den Wirkstoff Natrium-Pentosanpolysulfat (NaPPS). Kurz darauf machte er sich mit einer gleichnamigen Firma selbstständig. Aus dem mittelständischen Unternehmen sind die Hersteller bene-Arzneimittel und bene pharmaChem hervorgegangen. 

Das Familienunternehmen ist nach eigenen Angaben heute weltweit der einzige Hersteller von NaPPS. Die Substanz wird heute in Geretsried südlich von München produziert und ist die Basis der Bene-Produkte SP54, Cyst-u-ron oder Thrombocid, der ersten Marke des Unternehmens.

Benend hatte sich die Markenrechte an der Salbe gegen Venenentzündungen bereits 1949 gesichert. Im gleichen Jahr gründete er die Dr. Wilhelm Benend K.G. mit Sitz in Geretsried. Kurz darauf begann der Vertrieb in Deutschland.

Der kleine Betrieb wuchs und zog 1951 aus den provisorischen Räumen in einen ersten eigenen Standort. Auch das Sortiment erweiterte sich schnell: 1956 wurde der Schleimlöser Tacholiquin eingeführt. Kurz darauf brachte das junge Unternehmen das Schmerzmittel ben-u-ron in die Apotheken.

1963 gliederte der Firmengründer Herstellung und Vertrieb der Fertigarzneimittel und der Wirkstoffe aus: Fortan übernahm die Firma bene-Chemie, Vorläufer der heutigen bene-Arzneimittel, das Geschäft. Bereits damals konzentrierte sich der Betrieb auf das Schmerzmittel ben-u-ron. Das Analgetikum ist seit 1972 für alle Alterstufen in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Noch heute erwirtschaftet bene-Arzneimittel mit der Marke den meisten Umsatz.

1995 gibt der Gründer die Verantwortung an die zweite Generation ab. Seine beiden Söhne Dr. Harald Benend und Dr. Helmut Benend übernehmen die Geschäftsführung. Die beiden Apotheker leiten noch heute die Firmen, treten aber selten öffentlich auf.

Der Kern des Unternehmens liegt weiter im Bereich Fertigarzneimittel. Um sich zu entwickeln, setzt man in München auch auf Nischenmärkte in den Bereichen Medizinprodukte oder Kosmetika. Auch als Lohnhersteller ist bene tätig.

Bei den Apotheken hat der Hersteller in den vergangenen Jahren zwar am Außendienst gespart, versucht jedoch mit kostenlosen Fortbildungen das Thema Schmerz in die Offizin zu bringen. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) hat bene-Arzneimittel vor einem Jahr das Pilotprojekt Schmerz-Apotheken in Bayern gestartet. Ist die Resonanz positiv, soll das bene-Siegel bundesweit angeboten werden.

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