Almirall hat die italienische Poli-Gruppe übernommen, zu der der deutsche Hersteller Taurus gehört. Almirall will mit dem Kauf sein Dermatologie-Geschäft weiter stärken.
Taurus wurde 1989 gegründet und ist seit 1993 vollständig im Besitz der Poli-Gruppe. Die Firma mit Sitz in Bad Homburg vor der Höhe hat sich auf die Bereiche Gynäkologie und Dermatologie spezialisiert. Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz von rund 29 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von 9 Prozent. Die Zuwächse gehen vor allem auf den antimykotischen Nagellack Ciclopoli (Ciclopirox) und Veregen (Grünteeextrakt) zurück. Das Präparat gegen Genitalwarzen von Medigene wird seit Anfang 2014 von Taurus vertrieben.
Weitere Produkte sind die Nagellacke Sililevo und Myfungar, die Anti-Schuppenmittel Lygal und Ciclosan, Selergo gegen Fußpilz, Vitix gegen die Weißfleckenkrankheit sowie Abilaine bei Rosazea. Im Bereich Frauenheilkunde werden Vagi-C gegen Scheideninfektionen und Gynomunal gegen Scheidentrockenheit vertrieben. Geschäftsführer der Firma mit rund 40 Beschäftigten ist Klaus Seliger.
Insgesamt kommt die Firmengruppe laut Almirall auf einen Jahresumsatz von rund 85 Millionen Euro. 60 Prozent der Verkäufe werden mit dermatologischen Produkten erwirtschaftet. Poli ist in 70 Ländern vertreten, wobei der Fokus auf Europa und Asien liegt. Insgesamt werden 85 Mitarbeiter beschäftigt.
Mit dem Kauf erhalten die Spanier außerdem eine auf Dermatologie fokussierte Forschungs- und Entwicklungsabteilung sowie drei Produkte, die sich derzeit in klinischen Studien befinden. Das Unternehmen werde weitere Wachstumsmöglichkeiten im dermatologischen Bereich prüfen, sagte Almirall-Chef Jorge Gallardo.
Almirall mit Sitz in Barcelona wurde 1943 gegründet. 2014 wurde mit insgesamt rund 2100 Mitarbeitern rund 1,4 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Die deutsche Niederlassung Almirall Hermal entwickelt, produziert und vermarktet eigene Medikamente sowie Lizenzprodukte. Am deutschen Sitz in Reinbek bei Hamburg befindet sich ein Forschungszentrum für Dermatologie. Tochterfirmen gibt es in elf weiteren europäischen Ländern sowie in Nordamerika und Mexiko.
Im Sommer 2014 trennten sich die Spanier von der Atemwegssparte. AstraZeneca übernahm die Rechte für Produkte wie Eklira/Duaklir (Aclidinium) für rund 1,7 Milliarden Euro.
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