Pharmahandelskonzerne

Celesio: Keine Alternative zu McKesson

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Berlin -

Celesio stellt sich hinter die Übernahme durch den US-Großhändler McKesson. Der Stuttgarter Pharmahandelskonzern empfiehlt seinen Aktionären, das Angebot anzunehmen: „Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen das Übernahmeangebot der McKesson Corporation sowie deren Absichten zur strategischen Weiterentwicklung von Celesio.“ Der Preis von 23 Euro je Aktie sei „fair, angemessen und attraktiv“. Derweil gibt sich der US-Investor Paul Singer kämpferisch.

Der Vorstand habe zuvor alle anderen Optionen geprüft, etwa die alleinige Weiterführung des Unternehmens, die Beteiligung eines Finanzinvestors oder Einkaufskooperationen mit anderen Unternehmen aus der Branche.

Auch die Aufspaltung von Celesio, etwa durch Verkauf von Sparten oder dem Börsengang einer Tochtergesellschaft, sei untersucht worden. Eine Zerschlagung hätte sich wegen der engen Verflechtungen der Geschäftsbereiche und der Trennung nationaler Distributionsketten aber negativ ausgewirkt.

Ein Unternehmenszusammenschluss mit McKesson stelle unter den möglichen Optionen die attraktivste dar, hieß es.

McKesson will bis Anfang Januar für 23 Euro je Aktie 75 Prozent der Celesio-Anteile einsammeln. Singer hatte sich in den vergangenen Wochen Zugriff auf 25,16 Prozent an dem Pharmahändler gesichert und die Übernahmepläne gestört. Sein Hedgefonds Elliott wird das Übernahmeangebot des US-Konzerns nicht annehmen.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zitierte gestern den zuständigen Portfoliomanager mit den Worten: „Es gibt nur noch zwei realistische Möglichkeiten: Entweder der Preis wird erhöht, oder wir suchen gemeinsam mit dem Großaktionär Haniel einen neuen Käufer.“

Der Duisburger Familienclan hatte sein 50,01-prozentiges Paket schon an McKesson verkauft. Platzt der Deal, müsste die Vereinbarung rückabgewickelt werden. Entsprechend versucht Haniel den Angriff als „das übliche Geplänkel“ abzutun. Der Verkauf sei eine sinnvolle Lösung, der Preis sei gut, eine Zerschlagung sei nicht so einfach. Außerdem stehe man nicht mehr unter Druck, da die Schuldenlast bereits gesunken sei.

Elliott will Kontakt mit Haniel aufnehmen, um im Zweifelsfall seinen Plan B zügig umsetzen zu können: „Wir würden den Prozess auch engagiert begleiten, zudem gibt es gewiss Interessenten. Schon am Ende des zweiten Quartals des kommenden Jahres könnte ein neues Verkaufspaket unter Dach und Fach sein“, zitiert die FAZ weiter. Dass auch Elliott hoch pokert, ist klar: Bleibt Celesio alleine, würde der Aktienpreis deutlich sinken und der Hedgefonds Gefangener bleiben oder Millionenverluste hinnehmen müssen.

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