Pharmagroßhandel

AEP liefert ab Oktober

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Berlin -

Beim neuen Großhändler „AEP direkt“ läuft die Vorbereitung zum Markteinstieg auf Hochtouren. Im Zentrallager im unterfränkischen Alzenau bei Frankfurt am Main werden die Regale befüllt. Die Apotheken können sich bereits über die Konditionen informieren. Ab Oktober sollen die ersten Kunden mit den rot-grauen Kisten beliefert werden.

AEP steht für „Apothekeneinkaufspartner“. Die Geschäftsführer Markus Eckermann und Jens Graefe haben in den vergangenen Monaten das Zentrallager aufgebaut. Das rund 10.000 Quadratmeter große Gebäude im Industriegebiet liegt in direkter Nachbarschaft zum Logistikpartner Trans-o-flex.

Die Apotheken können den ganzen Tag über bestellen. Die Aufträge werden am Abend zusammengefasst und die Ware in Kisten sortiert. Im Anschluss werden die Bestellungen in das gegenüberliegende Lager zu Trans-o-flex transportiert.

Das Tochterunternehmen der österreichischen Post verteilt die Kisten auf die eigenen Fahrzeuge und beliefert im Laufe des kommenden Vormittags die Apotheken. Die Kunden müssen pro Tag einen festgelegten Auftragswert erreichen, um bestellen zu können. Den Betrag wollte man noch nicht verraten.

Das Geschäftsmodell von AEP sei ein „Systembruch“, sagt Eckermann. Mit einer schlanken und industriellen Struktur sollen allen Apotheken die gleichen Preise angeboten werden – unabhängig von Umsatz oder Lage. Das Geschäftsmodell beinhalte auch, den Apotheken eine verständliche und übersichtliche Rechnung auszustellen. „Das ist ein richtig großer Schritt für die Branche, da der Ansatz völlig neu ist“, so Graefe.

Das Konditionenmodell steht bereits fest: Für Rx-Medikamente bis zu einem Wert von 70 Euro gibt es 3 Prozent Rabatt und 2,5 Prozent Skonto. Ausschlüsse seien nicht geplant, so Eckermann. Bis zur Höchstpreisgrenze werden den Apotheken 2 Prozent Rabatt bei gleicher Skontierung angeboten. Weitere Nachlässe winken, wenn sich Apotheken für die Teilnahme am Programm „AEP Plus“ anmelden. Damit sollen Aktionen der Industrie unterstützt und bestimmte Produkte bevorzugt vorrätig gehalten werden.

Die Rabatte bei Rx-Medikamenten liegen laut AEP im gesetzlichen Rahmen. „Wir können deshalb so günstig sein, weil wir uns auf das Wesentliche konzentrieren“, so Eckermann. Die aktuelle Rabattschlacht der Konkurrenz werde sich nicht dauerhaft durchsetzen. Durch die bestehende Kostenstruktur könne dieses Angebot nicht gehalten werden: „Auf Dauer können sich die Großhändler die absurden Rabatte nicht leisten“, so Eckermann.

AEP beschäftigt deutlich weniger Angestellte als die Mitbewerber. In Alzenau sind rund 50 Mitarbeiter beschäftigt. Der Großhändler will das volle Sortiment führen. „Wir wollen keine Marktbereinigung erzielen, sondern sehen uns als Ergänzung und neue Alternative im Markt“, sagt Eckermann.

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