Pharmagroßhändler

AEP: 1000 Kunden und langfristige Pläne

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Berlin -

Sieben Monate nach dem Start hat der Pharmagroßhändler AEP den 1000. Kunden begrüßt. Die Neue Storchen Apotheke in Baiersdorf ist seit Mittwoch dabei. Inhaber Martin Straulino will dem neuen Konzept eine Chance geben, auch weil er sich von seinem bisherigen Großhändler schlecht behandelt fühlt. Dr. Georg Pölzl, Vorstandschef der Österreichischen Post, ist überzeugt, dass AEP auf Dauer ein Erfolg werden wird.

Wie viele Kollegen hatte Straulino im März Post von seinem Großhändler bekommen. Die Kürzung wollte er nicht akzeptieren, auch wenn ihm der Außendienst leidtat. „Ich wollte zeigen, dass ich es ernst meine“, sagt der Apotheker aus Bayern.

Seit drei Tagen lässt er sich morgens von AEP beliefern. Bislang klappt alles, noch sind die Umsätze bei AEP gering: „Wir geben uns Mühe, dass wir 25 Artikel zusammenbekommen.“ Die Konditionen von AEP seien mittlerweile vor allem im Rx-Bereich „definitiv günstiger“. Doch Straulino bestellt auch bei zwei anderen Großhändlern, denn bei Besorgern sei man auf die Belieferung mehrmals am Tag angewiesen. „Wir beobachten, wie sich die Sache entwickelt.“

AEP-Chef Jens Graefe ist zuversichtlich, dass es vielen Apothekern so wie Straulino geht: „Mit unserem Angebot werden wir die Apotheken überall in Deutschland wirtschaftlich stärken – und das langfristig“, sagt er. Das Geschäftsmodell halte man strikt ein, um „dauerhaft maximale Konditionen“ bieten zu können. Durch die Anpassung der Zahlungsziele sei die Zusammenarbeit einfacher geworden, sagt Graefe. Nach seinen Angaben ist im ersten Jahr ein guter dreistelliger Millionenumsatz drin.

Das dürfte man in Wien gerne hören. „Ich freue mich, dass das Konzept der AEP so positiv im Markt angenommen wird“, sagt Post-Chef Pölzl. „Wir sind mit der Entwicklung der AEP sehr zufrieden und sehen dem langfristigen Wachstum erwartungsvoll entgegen.“

Auch der Vater des Konzepts, Professor Dr. Nikolaus Fuchs, bekräftigt, dass die Investoren AEP langfristig mit dem erforderlichen Kapital und unternehmerischem Rat zur Seite stehen werden. Fuchs ist Chef der Berliner Unternehmensberatung Lexington; früher war er bei McKinsey, wo er am selben Tag wie Pölzl angefangen hatte.

Obwohl die Post mit AEP auch ihre Logistiktochter Trans-o-flex auslastet, wollten Pölzl und seine Vorstandskollegen die Investition nicht alleine stemmen. Anstelle eines von Fuchs vorgeschlagenen deutschen Handelskonzerns brachten die Manager einen Partner aus Österreich ins Spiel: den Generika- und Lohnhersteller Gerot Lannach. Das Unternehmen gehört der Familie von Martin Bartenstein, der von 2000 bis 2008 Wirtschafts- und Arbeitsminister in Österreich war und heute als Abgeordneter für die Österreichische Volkspartei (ÖVP) im Nationalrat sitzt.

Letzter Partner im Bunde ist – neben dem Management – Dr. Andreas Eckert, Vorstandschef von Eckert & Ziegler. Fuchs sitzt seit Jahren im Aufsichtsrat von Eckert & Ziegler und hatte vor zwei Jahren Ex-Celesio-Chef Dr. Fritz Oesterle in das Kontrollgremium geholt.

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