Generation Gehe bei Phoenix APOTHEKE ADHOC, 29.10.2014 15:31 Uhr
Bis vor zwei Jahren gab es im Großhandel feste Lager: Wer bei Gehe war, blieb bei Gehe. Ein Wechsel zwischen Konzernen und genossenschaftlichem Lager war so gut wie undenkbar. Und bei Phoenix und Anzag traf man sowieso auf Urgesteine. Doch seit den Turbulenzen in Stuttgart und Frankfurt gibt es regen Austausch. Aktuell tauchen bei Phoenix mehrere Gesichter von Gehe auf.
Bereits seit Anfang des Jahres ist Karl-Heinz Berschet beim Branchenprimus. Der ehemalige Gehe-Geschäftsführer leitet die Niederlassungen in der Vertriebsregion Südwest. Mit ihm gewechselt war Stephan Kellner, früherer Betriebsleiter in Weiterstadt, jetzt für das Vertriebszentrum in Mannheim zuständig.
Bernd Dziawer, ehemals Betriebsleiter für Gehe in Unna, ist jetzt ebenfalls für Phoenix tätig. Er war mehr als 30 Jahre bei der Celesio-Tochter und einige Monate als Arbeitnehmervertreter sogar im Aufsichtsrat des damaligen Großaktionärs Haniel. Vor einem Jahr war er überraschend vom Dienst freigestellt worden.
Gunter Schemitsch, bislang Bereichsleiter Controlling in der Gehe-Hauptverwaltung in Stuttgart, ist nun ebenfalls in Mannheim tätig, genauso wie Ulrike Brentzel. Bei Gehe seit 2006 für den OTC-Einkauf und die Eigenmarken verantwortlich, war Brentzel erst im Januar als Einkaufschefin zu Alliance Healthcare gewechselt. Nach einem halben Jahr brach sie in Frankfurt ihre Zelte ab und wechselte zu Phoenix, wo sie dem Vernehmen nach in München die Nachfolge von Wilhelm Posth antreten soll.
Auch bei der ehemaligen Anzag sind Gehe-Leute gern gesehen: Erst im Mai hatte der ehemalige Celesio-Vorstand Wolfgang Mähr, bei Alliance als Großhandelschef für Westeuropa verantwortlich, mit Frieder Bangerter einen ehemaligen Gehe-Geschäftsführer an die Spitze des Frankfurter Großhändlers geholt. Jan-Detlef Wohlert ist seit September als Direktor für die Bereiche Vertrieb, Marketing, Alphega und Eigenmarken verantwortlich. Hartmut Pielot ist bereits seit Februar 2013 Ressortleiter Warenmanagement.
Bei Phoenix hatte es zum Jahresbeginn einen Generationswechsel an der Konzernspitze gegeben: Oliver Windholz trat die Nachfolge von Reimund Pohl an, die Zuständigkeit für das Ressort Betrieb/Logistik übernahm Frank Große-Natrop von Dr. Hans-Ulrich Kummer. Seitdem ist das Bundesgebiet in acht Regionen eingeteilt; jeder Vertriebs- und Betriebsleiter ist für zwei oder drei Häuser zuständig.
Phoenix kam zuletzt auf einen Marktanteil von rund 28 Prozent, die Noweda auf knapp 18 Prozent. Dahinter folgen Gehe mit rund 16 Prozent sowie die Sanacorp mit 15 Prozent und Alliance mit rund 13 Prozent. Pharma Privat hält knapp 10 Prozent, der Newcomer AEP spielt diesbezüglich noch keine allzu große Rolle.