Seit Jahren hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, zuletzt hatten sich die Hinweise verdichtet. Jetzt ist es amtlich: Celesio wird verkauft. Der US-Großhändler McKesson erwirbt den etwas mehr als 50-prozentigen Anteil des Duisburger Mischkonzerns Haniel. Nach dem Deal mit dem Mehrheitsaktionär steht nun ein öffentliches Übernahmeangebot aus. Nach Alliance Boots geht damit der zweite von drei paneuropäischen Pharmahändlern in amerikanische Hände.
23 Euro pro Aktie zahlt McKesson, in der Summe zwei Milliarden Euro. Auch die übrigen Aktionäre bekommen den Betrag angeboten; zusammen mit den Wandelschuldverschreibungen summiert sich der Kaufpreis auf 6,1 Milliarden Euro. McKesson will mindestens drei Viertel der Anteile in seinen Besitz bekommen.
Entstehen soll ein „weltweit führender Anbieter von Healthcare-Services mit umfassender Fachkompetenz für Apotheken, Hersteller, Patienten und andere Kunden“. Der Konzern mit rund 81.500 Mitarbeitern wird einen weltweiten Umsatz von 111 Milliarden Euro haben und in mehr als 20 Ländern tätig sein. McKesson und Celesio beliefern täglich in den USA sowie in Kanada, Europa und Brasilien rund 120.000 Apotheken und Krankenhäuser sowie mehr als 11.000 Apotheken, die entweder zur jeweiligen Gruppe, oder zu einem strategischen Partner- beziehungsweise Franchisenetzwerk gehören.
„Mit dem Zusammenschluss von McKesson und Celesio schaffen wir die Basis für ein weltweit führendes Unternehmen für Healthcare-Services. Damit bieten wir unseren Kunden bessere und effizientere Healthcare-Lösungen,“ sagte McKesson-Chef John H. Hammergren. „Die Gesundheitsbranche wächst sehr schnell und ist von einer Annäherung einzelner Segmente und einer zunehmenden Globalisierung gekennzeichnet. Mit dem heutigen Schritt wollen wir die Stärken und die Erfahrungen der beiden Unternehmen zusammenführen, um die globalen Herausforderungen im Gesundheitssektor besser bewältigen zu können.“
Die bisherigen Marken sollen beibehalten werden. „Mit den heute angekündigten Vereinbarungen mit McKesson beginnt ein spannendes, neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte von Celesio“, sagte die amtierende Celesio-Chefin Marion Helmes. „Bei dem geplanten Zusammenschluss steht das Wachstum im Vordergrund. Damit schaffen wir die Basis für langfristigen Erfolg, von dem alle Stakeholder von Celesio profitieren werden. Der Zusammenschluss erlaubt zwei Marktführern mit sich ergänzenden geografischen Aktivitäten in einem zunehmend globalen Markt zusammenzuarbeiten.“
Haniel-Chef Stephan Gemkow sagte: „Wir haben Celesio lange vertrauensvoll begleitet und es beim Wachstum und in seiner Entwicklung erfolgreich unterstützt. Nun ist der Zeitpunkt richtig, die Beteiligung abzugeben, so dass der nächste Entwicklungsschritt unter der Führung von McKesson vollzogen werden kann. Wir sind davon überzeugt, dass McKesson und Celesio hervorragend zueinander passen.“
Haniel war seit 1973 Anteilseigner bei Celesio. Einen Teil der Erlöse will der Duisburger Mischkonzern für die weitere Entschuldung einsetzen. Außerdem gewinne man durch die Transaktion neue Handlungsspielräume bei der zukünftigen Gestaltung des Beteiligungsportfolios.
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