Nationaler Hitzeschutz

Phagro: Temperaturkontrollen für Versender

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Berlin -

Gesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach hat einen „nationalen Hitzeschutzplan“ vorgelegt. Arzneimittel finden keine Erwähnung. Marcus Freitag, Vorsitzender des Bundesverbandes des pharmazeutischen Großhandels (Phagro) fordert daher, auch den richtigen Umgang mit Arzneimitteln in den Plan aufzunehmen und den Versandhandel im Sommer konsequent zu kontrollieren.

Die Sommerhitze kann zu Problemen beim Transport und der Lagerung von Arzneimitteln führen. Betroffen sind vor allem kühlkettenpflichtige oder kühl zu lagernde Medikamente wie Insuline. Aber auch von geschmolzenen Zäpfchen bei Versendern wurde schon berichtet.

„Qualität und Wirksamkeit von Arzneimitteln leiden unter der Hitze! Wenn Medikamente nicht richtig gelagert und transportiert werden, kann ihre Wirksamkeit beeinträchtigt, schlimmstenfalls die Gesundheit der Patientinnen und Patienten gefährdet werden“, mahnt Freitag und fordert den richtigen Umgang mit Arzneimitteln in den „nationalen Hitzeschutzplan“ aufzunehmen. Dieser müsse die örtlich zuständigen Arzneimittel-Aufsichtsbehörden in die Pflicht nehmen, den Versandhandel mit Arzneimitteln in den heißen Sommerwochen konsequent zu kontrollieren.

Für den vollversorgenden Großhandel gelten strenge Vorgaben zur Temperaturkontrolle während Lagerung und Transport – Kontrolle, Überwachung, Dokumentation und Auswertung inklusive. Während die Einhaltung der Vorgaben von den Aufsichtsbehörden kontrolliert wird, bleibt dies bei den Paketdienstleistern aus.

„Ein Risiko für Verbraucher“, mahnt der Phagro. Denn auch die Online-Apotheken, insbesondere diejenigen, die aus dem europäischen Ausland über Paketdienstleister nach Deutschland liefern, sind gesetzlich verpflichtet, die vorgeschriebenen Temperaturbedingungen zu erfüllen. Bereits im Dezember 2020 war mit dem Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) die Apothekenbetriebsordnung dahingehend geändert worden, dass auch Versender und die von ihnen beauftragten Paketdienstleister verpflichtet sind, die vorgeschriebenen Temperaturbedingungen zu erfüllen. Eine Kontrolle erfolge jedoch nicht. „Das ist ein Skandal, der zu Lasten der Gesundheit der Patientinnen und Patienten behördlicherseits und auch vom Minister stillschweigend gedulded wird! Die Aufsichtsbehörden müssen den Versand genauso überwachen, wie sie das beim pharmazeutischen Großhandel tun“, fordert Freitag.

Dass Versender kontrolliert und Testkäufe durchgeführt werden sollen, hatte der Phagro bereits im Sommer 2022 gefordert. „Wir erwarten von den zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder, dass der Versand genauso überwacht und geprüft wird, wie der pharmazeutische Großhandel.“

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