Packungsänderung

Pflüger: Dosierdeckel für Schüßler-Salze APOTHEKE ADHOC, 08.03.2019 08:55 Uhr

Seit wenigen Tagen bietet das Pflüger als einziger Hersteller die Tablettendosen zu 400 Stück und die Schüßler-Salze-Pulver mit einem Dosierdeckel an. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Die Schüßler-Salze des Familienunternehmens Pflüger werden ab März mit einem Dosierdeckel ausgeliefert. Die Innovation wird jedoch nicht für alle Packungsgrößen umgesetzt.

Pflüger hat mehr als 80 Artikel im Sortiment – darunter Cremes (Salze 1 bis 12), Lotionen (Salze 1,7 und 11) , Tabletten, Tropfen und Pulver (Salze 1 bis 12), wobei Tropfen und Tabletten den größten Anteil mit je 27 Präparaten (entsprechend der 27 Salze) ausmachen. Bei den Tabletten verzichtet der Hersteller auf den Einsatz von Gluten. Seit wenigen Tagen bietet das Familienunternehmen als einziger Hersteller die Tablettendosen zu 400 Stück und die Schüßler-Salze-Pulver mit einem Dosierdeckel an.

Verbraucher können die Mineralsalze so mengengenau und hygienisch entnehmen. Im Fliptop-Originalitätsverschluss befindet sich eine kleine runde Öffnung, die nur eine kleine Menge der Darreichungsform freisetzt und so eine präzise Entnahme gewährleistet. Der Verschluss sei zudem umweltfreundlich. Die aus Polypropylen gefertigte Innovation könne beinahe sortenrein aus dem Plastikmüll sortiert und mit wenig Energie recycelt werden. Beim Abverkauf in der Apotheke ändert sich nichts, Zusammensetzung und Pharmazentralnummer bleiben unverändert.

Die Tabletten mit dem „P“ blicken auf eine lange Geschichte zurück. Am 1. Januar feierte das Unternehmen seinen 70. Geburtstag, denn am ersten Tag des Jahres 1949 gründete Alexander Pflüger das gleichnamige Homöopathische Laboratorium in Rheda-Wiedenbrück und setzte das Werk des Vaters Georg Pflüger fort. Der Heilpraktiker hatte seit 1929 seine Patienten mit eigenen Präparaten behandelt. Fortan wuchs das Unternehmen von einst 25 Mitarbeitern im Jahr 1965 zu einem heute mittelständischen Betrieb mit etwa 128 Beschäftigten an. Das Familienunternehmen wird in dritter Generation geführt und liegt in der Apothekerhand von Horst Pflüger und Astrid Kipp.

Zweites Standbein des Familienunternehmens sind 130 homöopathische Arzneimittel. Etwa 60 von ihnen beruhen noch heute auf den Original-Rezepturen von Georg Pflüger. Bei mehr als 90 Prozent der Komplexmittel handelt es sich um mit einem konkret benannten Anwendungsgebiet zugelassene Präparate. Aus Rheda-Wiedenbrück kommt auch die Minoral-Zahncreme – ohne Menthol und ätherische Öle. Enthalten sind ausgewählte Mineralstoffe in Anlehnung an die Biochemie nach Dr. Schüßler. Laut Hersteller ist die Zahncreme für Erwachsene und Kinder geeignet und kann mit allen gängigen Zahnbürsten benutzt werden. Minoral hat einen RDA-Wert von 30 und liegt damit im wenig abrasiven Bereich.

Sinn und Unsinn homöopathischer Arzneimittel werden seit langem heftig diskutiert. Das Für und Wider schlägt sich in den Abverkaufszahlen nieder. Laut Insight Health wurden im ersten Halbjahr 2018 erneut weniger Homöopathika verkauft. Nach Berechnungen von Insight Health wurden in den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres 24,7 Millionen Packungen homöopathischer Produkte verkauft, das sind 2,1 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg dabei um 3,6 Prozent auf 174 Millionen Euro (Herstellerabgabepreise, ApU). Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr wurden 49 Millionen Packungen (minus 5,1 Prozent) im Wert von 334 Millionen Euro (plus 1,5 Prozent) verkauft.

Die Entwicklung fällt jedoch bei den einzelnen Herstellern unterschiedlich aus. Die Deutsche Homöopathie Union (DHU) ist mit 33 Prozent Marktanteil nach Absatz nicht nur der mit Abstand größte Hersteller in Deutschland, sondern in absoluten Zahlen auch am stärksten betroffen. Von 8,4 Millionen verkauften Packungen im ersten Halbjahr 2017 ging es auf 8 Millionen in diesem ersten Halbjahr 2018 zurück, ein Minus von 5 Prozent. Beim Umsatz – hier beträgt der Marktanteil 22 Prozent – waren es 38 Millionen Euro, ein Minus von 2 Prozent.

Größer war das Minus bei den Packungen nur bei Pflüger, der Nummer 3: Um 6,4 Prozent ging der Absatz hier auf 1,8 Millionen Packungen zurück, der Umsatz fiel dabei um 2,6 Prozent auf knapp 8,9 Millionen Euro. Dazwischen liegt Heel mit einem Marktanteil von 19 Prozent nach Packungen. Der Weltmarktführer konnte mit 4,7 Millionen verkauften Packungen ein moderates Plus von 2,1 Prozent verbuchen, hat aber insbesondere beim Umsatz ansehnliche Zahlen vorzuweisen: Um 8,8 Prozent ging es da nach oben auf 40 Millionen Euro. Der Marktanteil stieg damit um ein Prozent von 22 auf 23 Prozent – nach Wert zog Heel damit an DHU vorbei. Allerdings ist in den Zahlen auch die Marke Coolakut enthalten.