Pharmakonzerne

Pfizer streicht bei Forschung

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Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer fährt seine Forschung und Entwicklung zurück. Man werde sich auf diejenigen Krankheiten konzentrieren, bei denen der größte medizinische und wirtschaftliche Erfolg zu erwarten sei, teilte Pfizer mit. In Großbritannien soll der komplette Standort Sandwich aufgegeben werden, in den USA werden Forschungsarbeiten verlagert.

Mit dem Umbau will Pfizer die Entwicklungskosten von 9,4 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr auf bis zu 6,5 Milliarden Dollar im kommenden Jahr drücken. Hintergrund der Einsparungen ist ein ehrgeiziges Gewinnziel, das der neue Konzernchef Ian Read auf jeden Fall erreichen will - und das, obwohl das Geschäft schleppend läuft und Read für die Zukunft noch schwerere Zeiten erwartet.

Pfizer rechnet für 2011 schlimmstenfalls mit einem Abschmelzen des Umsatzes auf 66 Milliarden Dollar, für 2012 nannte Read als Unterkante nun sogar 63 Milliarden Dollar. Trotz geringeren Umsatzes soll gleichzeitig der Gewinn je Aktie um bis zu 70 Prozent steigen.

Pfizer trifft insbesondere die Konkurrenz von Generika-Herstellern, weil der Konzern im laufenden Jahr nach und nach die Exklusivität bei seinem Blutfettsenker Lipitor verliert. Das Medikament spülte zuletzt jeden siebten Dollar in die Konzernkasse.

Neben Einsparungen bei der Forschung will Read dieses Kunststück durch den Rückkauf eigener Aktien schaffen und stellt dafür weitere 5 Milliarden Dollar bereit. Wenn weniger Aktien im Umlauf sind, steigt automatisch der Anteil des Gewinns, der auf jedes einzelne Papier entfällt.

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