Pfizer mit Gewinnsprung dpa, 23.07.2008 15:46 Uhr
Der weltgrößte Pharmakonzern Pfizer hat im zweiten Quartal von dem schwachen Dollar und seinem milliardenschweren Sparprogramm profitiert. Der Konzern konnte den Gewinn mit 2,78 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppeln (Vorjahr: 1,27 Milliarden). Der Umsatz verbesserte sich um neun Prozent auf 12,13 Milliarden Dollar, wie Pfizer mitteilte. Das internationale Geschäft habe den Umsatzrückgang durch Generika in den USA mehr als ausgeglichen. Den überproportionalen Gewinnsprung erklärte Pfizer mit geringeren Restrukturierungskosten und greifenden Einsparungen.
Der US-Umsatz sank um zwei Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar, während die internationalen Erlöse um 18 Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar anzogen. Dazu trugen auch die Wechselkursvorteile bei der Umrechnung in den schwachen Dollar bei.
Bei den laufenden Milliardeneinsparungen sieht Konzernchef Jeff Kindler Pfizer im Zeitplan. Bis Ende 2008 will der Konzern die Kosten auch durch Stellenstreichungen mindestens um 1,5 bis 2 Milliarden US-Dollar drücken. Pfizer sieht sich wie die meisten der größeren Pharmaunternehmen von Patentabläufen bei umsatzstarken Medikamenten bedroht. Aus diesem Grund hatte der Konzern im vergangenen Jahr den Rotstift angesetzt und den Abbau von mehr als 10.000 Stellen im gesamten Konzern eingeleitet.
Bei seinem derzeit erfolgreichsten Produkt, dem Blutfettsenker Lipitor, verbuchte Pfizer im zweiten Quartal einen Umsatzanstieg von neun Prozent auf knapp drei Milliarden Dollar. Der Branchenprimus hatte im Juni mit dem Generikahersteller Ranbaxy im jahrelangen Patentstreit um das Medikament eine Einigung erzielt. Der Blutfettsenker war 2007 mit einem Umsatz von 12,7 Milliarden Dollar das weltweit meistverkaufte Medikament. Ranbaxy hatte die Lipitor-Patente erstmals 2003 angegriffen. Im Rahmen der Vereinbarung darf Ranbaxy eine Nachahmerversion von Lipitor in den USA vom 30. November 2011 an auf den Markt bringen.
Finanzvorstand Frank D'Amelio bekräftigte den Ausblick für 2008. Pfizer peilt für das Jahr einen Umsatz von 47 bis 49 Milliarden Dollar nach 48,6 Milliarden im Vorjahr. Beim Gewinn pro Aktie vor Sonderposten rechnet das Unternehmen mit 2,35 bis 2,45 Dollar. Im zweiten Quartal steigerte Pfizer das Ergebnis pro Aktie vor Sonderposten (EPS) um 31 Prozent auf 0,55 Dollar.