Pfizer kann an seinem Standort in Freiburg künftig größere Mengen deutlich schneller produzieren. Das teilte der Pharmakonzern am Dienstag anlässlich der Eröffnung einer neuen Anlage mit.
In der hochmodernen Fabrik sollen die Arzneimittel zudem ressourcenschonender hergestellt werden. Dafür wurde das bestehende Werk über drei Jahre hinweg für rund 300 Millionen Euro ausgebaut und erweitert. Es handelt sich laut Pfizer um eine der weltweit modernsten Produktionsstätten der Pharmaindustrie.
Die Anlage greife in vorbildlicher Weise Nachhaltigkeitsaspekte auf, sagte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. „Unter
Berücksichtigung von Ressourceneffizienz und Energiemanagement wird hier ein hochautomatisierter und gleichzeitig nachhaltiger
Produktionsprozess vom Pulver bis zur Tablette ermöglicht.“
Pfizer zufolge werden auf rund 13.500 Quadratmetern künftig bis zu sieben Milliarden Tabletten und Kapseln zusätzlich hergestellt – eine Steigerung um 140 Prozent auf jährlich bis zu zwölf Milliarden Tabletten und Kapseln. Das Freiburger Werk beziehe 90 Prozent seiner Energie aus nachhaltigen Quellen wie Geo- oder Solarthermie.
Bis zu 200 neue Arbeitsplätze sollen bis Ende des Jahres geschaffen werden. Im Moment arbeiten bei Pfizer in Freiburg rund 1800 Menschen.
Der Standort geht auf die Firma Gödecke zurück, die in den 1930er-Jahren von Warner übernommen worden war. Zusammen mit dem US-Hersteller ging die deutsche Niederlassung 2000 an Pfizer.
1958 eröffnete der Konzern in Karlsruhe seine Deutschlandzentrale, die seit 2008 in Berlin am Potsdamer Platz sitzt. In der Hauptstadt sind die Abteilungen Medizin, Klinische Forschung, Personal, Finanzen, Market Access, Kommunikation und Marketing angesiedelt. Außerdem werden von Berlin aus auch Teile des internationalen Geschäfts wie der Bereich Krebsmedizin gesteuert. In der Zentrale sind rund 550 Mitarbeiter beschäftigt.
In Karlsruhe befindet sich heute die Distribution. Von dort aus werden Großhändler und Apotheken täglich mit rund 250.000 Packungen beliefert. Insgesamt lagern in den Hallen rund 20 Millionen Arzneimittelpackungen. Der Standort in Bayern wurde verkauft. In dem Werk hatte der US-Konzern seit 1971 Arzneimittel hergestellt. Das ehemalige Werk im bayerischen Illertissen gehört seit knapp einem Jahr dem russischen Unternehmen R-Pharm.
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