Der Pharmakonzern Pfizer und der indische Generikahersteller Ranbaxy haben den jahrelangen Patentstreit um das Milliardenmedikament Lipitor (Atorvastatin) beigelegt. Der Lipidsenker ist mit einem Umsatz von 12,7 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr das weltweit meistverkaufte Medikament. Durch die Vereinbarung würde ein Großteil der weltweiten Patentauseinandersetzungen um Lipitor beigelegt, teilten beide Konzerne am Mittwoch mit.
Im Rahmen der Vereinbarung dürfe Ranbaxy eine Nachahmerversion zu Lipitor vom 30. November 2011 an in den USA auf den Markt bringen. Die Vereinbarung betreffe nur Ranbaxy und keine anderen Generikahersteller und sei nicht als "Freikaufen" zu verstehen, so Pfizer.
Die Einigung mit Ranbaxy kommt nur wenige Monate nach der für die Generika- und Pharmabranche richtungsweisenden Vereinbarung zwischen dem britischen Pharmakonzern AstraZeneca und Ranbaxy im Patentstreit um das Schlüsselmedikament Nexium. Vor wenigen Tagen hatte Pfizer außerdem angekündigt, Ranbaxy übernehmen zu wollen.
Die Einigung zwischen Pfizer und Ranbaxy bietet dem Ranbaxy die Möglichkeit, die generische Version von Lipitor nicht nur in den USA, sondern auch in sieben weiteren Ländern, darunter auch Deutschland, Italien, Kanada und die Niederlande anzubieten.
In Ländern wie Finnland, Spanien, Portugal, Dänemark und Rumänien sind die Streitigkeiten zwischen Pfizer und Ranbaxy über Lipitor den Angaben zufolge noch nicht beigelegt. Die Einigung beziehe sich auf das Basispatent für Atorvastatin, das in den USA 2010 seinen Patentschutz verliert, sowie auf weitere Patente, die 2011 (Enantiomer), 2016 (Herstellungsprozess), 2017 (Kristallform) und 2018 (Kombination) ablaufen.
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