GlaxoSmithKline (GSK) will seine OTC-Sparte an die Börse bringen – und damit der erste reine Hersteller im Bereich Consumer Health werden. Doch der Omega-Mutterkonzern Perrigo ist schon weiter.
Für 1,5 Milliarden US-Dollar hat Perrigo sein Rx-Geschäft in den USA an den Finanzinvestor Altaris verkauft. Zuletzt machte die Sparte 19 Prozent des Konzernumsatzes von 5,1 Milliarden Dollar aus. Das Rx-Geschäft in Großbritannien unter dem Namen Rosemont hatte Perrigo bereits im vergangenen Jahr für knapp 200 Millionen Dollar abgegeben.
Damit ist der Konzern künftig nur noch im OTC-Bereich aktiv. Statt 68 Prozent entfallen künftig nur noch 60 Prozent der weltweiten Erlöse auf den US-Markt, der Anteil der Region Europa steigt von 27 auf 33 Prozent.
Hierzulande ist der Konzern unter dem Namen Omega aktiv und mit Marken wie Abtei, Clabin, Femtest, Cystofink/Granufink, Fagorutin, Jungle/Azaron, Lactacyd, Niquitin, Opticalm, Pencivir, Wartner, XLS-Medical und Zantic vertreten. Außerdem werden verschiedene Nahtmaterialien angeboten. Yokebe kommt über die Tochterfirma Naturwohl. Rund 30 Millionen Euro erwirtschaftet Omega in der Apotheke sowie rund 40 Millionen Euro im Mass Market.
Die deutschen Aktivitäten gehen zurück auf Deutsche Chefaro, die 1972 als Tochter des Chemiekonzerns Akzo Nobel gegründet und 2001 durch den belgischen Hersteller Omega übernommen worden war. 2013 folgten Umzug und Umbenennung, ein Jahr zuvor hatte der belgische Hersteller für 470 Millionen Euro verschiedene OTC-Marken von GlaxoSmithKline (GSK) gekauft, die heute für ein Drittel des Umsatzes verantwortlich sind. Darunter war auch die Drogeriemarke Abtei, die im vergangenen Jahr um das apothekenexklusive Produkt Zaffranax ergänzt worden war.
Omega in Belgien war 1987 vom Apotheker Marc Coucke gegründet worden, 2012 nahm er den Hersteller nach 13 Jahren von der Börse. Mit dabei waren die Finanzinvestoren Waterland, Hamilton, Harbourinvest und Stepstone. 2014 übernahm Perrigo den belgischen Hersteller – die Übernahme erwies sich später als zu kostspielig: Perrigo musste mehrmals Abschreibungen vornehmen und hat nach Meinung von Kritikern mit 3,6 Milliarden Euro zu viel gezahlt. In den Folgejahren drehte sich dann das Personalkarussell.
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