Forschende Pharmahersteller

Patentablauf und Röslers Pläne

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Die forschenden Pharmahersteller müssen sich gleich um zwei Entwicklungen Sorgen machen: Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) will die Preisbildung für innovative Arzneimittel reformieren und in diesem Jahr drohen massive Umsatzeinbußen wegen Patentabläufen.

So verlieren nach Zahlen des Marktforschungsinstituts Insight Health noch in diesem Jahr 42 Substanzen ihren Patentschutz. Ihr Umsatzvolumen betrage allein auf dem deutschen Markt mehr als 1 Milliarde Euro zum Herstellerabgabepreis. Betroffen seien unter anderem wichtige Substanzen wie Pramipexol zur Behandlung von Morbus Parkinson, Anastrozol zur Brustkrebstherapie und das Antihypertonikum Losartan. Allein diese drei Substanzen hätten 2009 einen Umsatz von über 300 Millionen Euro ausgemacht, so Insight Health.

Auch für 2011 sind die Aussichten demnach nicht viel besser: Weitere 41 Substanzen mit einem Marktvolumen von 800 Millionen Euro werden Insight Health zufolge den Patentschutz verlieren, darunter Olanzapin und Atorvastatin.

Auf der anderen Seite befinden sich 37 Substanzen kurz vor der Zulassung, darunter vier Substanzen aus dem Bereich der Antiepileptika und fünf Wirkstoffe zur Behandlung von Asthma oder Allergien. In der klinischen Phase III befinden sich laut Insight Health gegenwärtig 183 Substanzen und Kombinationen, vor allem Substanzen zur Krebsbehandlung, Psycholeptika, Antidiabetika und Mittel zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen und Arteriosklerose.

Welche Preise die Hersteller mit diesen neuen Wirkstoffen in Deutschland erzielen können und ob sie damit die Generikakonkurrenz bei Patentabläufen kompensieren können, hängt von Röslers Plänen ab.

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