Seit mehr als 40 Jahren ist Pascofemin Spasmo zur Unterstützung bei krampfartigen Regelbeschwerden auf dem Markt. Jetzt trennt sich der Hersteller vom Namenszusatz „Spasmo“ und ersetzt diesen durch den Suffix „Complex“.
Beim Wort Spasmo wissen Fachleute sofort, worum es geht. Doch das Synonym für Krampf ist bei Patienten eher negativ belegt. Daher hat Pascoe sich vom Namenszusatz verabschiedet. Außer der Bezeichnung ändert sich am Produkt nichts. Künftig ist das Frauenmittel als Pascofemin Complex erhältlich. „Wenn Sie also von Ihren Kundinnen angesprochen werden: Es handelt sich lediglich um eine Namensänderung – der Inhalt ist noch der gleiche“, schreibt Pascoe.
Seit 1978 ist das homöopathische Präparat als Akutmittel mit seinen vier Inhaltsstoffen auf dem Markt. Enthalten sind Blauer Hahnenfuß, Küchenschelle, amerikanischer Schneeball und Koloquinte. Die Kombination soll Schmerzen und Krämpfe bei Frauenleiden lindern und kann bereits ab einem Alter von zwölf Jahren angewendet werden. Im Akutfall sollen alle halbe bis ganze Stunde, jedoch höchstens sechsmal täglich, je fünf Tropfen der Mischung eingenommen werden. Bei chronischen Beschwerden wird eine Einnahme von fünf Tropfen ein- bis dreimal täglich empfohlen.
Caulophyllum thalictroides (Blauer Hahnenfuß) wird von Pascoe als der Entspannende bezeichnet und soll bei Regelbeschwerden und Erschöpfung unterstützen. Pulsatilla pratensis (Küchenschelle) gilt als harmonierend und kann bei Regelstörungen aller Art eingesetzt werden. Viburnum prunifolium (Amerikanischer Schneeball) soll erleichternde Eigenschaften haben und kommt vor allem bei krampfartigen Regelbeschwerden zum Einsatz. Citrullus colocynthis (Koloquinte) werden in der Homöopathie beruhigende Eigenschaften zugesprochen und vermag schmerzhafte Krämpfe und Reizbarkeit zu mindern.
Das Produkt unterscheidet sich von Pascofemin SL Tropfen und Tabletten, die zur Unterstützung bei Störungen der Regelblutung angewendet werden und der längerfristigen Regulation dienen. Enthalten sind unter anderem Mönchspfeffer und Traubensilberkerze sowie Küchenschelle, Tigerlilie, Ignatiusbohne und Goldenes Kreuzkraut.
Leiden Frauen unter einer primären Dysmenorrhoe, können die Beschwerden einige Tage vor Beginn der Periode auftreten und sind in den ersten 24 Stunden am intensivsten. Als Ursache wird eine Überproduktion von Prostaglandinen vermutet, die Gebärmutter kontrahiert und es kommt zum Schmerz. In diesem Fall kann ein kurzzeitiger Einsatz von Analgetika die Beschwerden lindern. Geeignet ist beispielsweise Naproxen oder Ibuprofen.
Kontrahiert die Gebärmutter, können schmerzhafte Krämpfe die Folge sein. Betroffene können hier zum Wirkstoff N-Butylscopolamin (Buscopan) greifen, der den Tonus der glatten Muskulatur verlangsamt. Betroffene können bis zu dreimal täglich ein bis zwei Tabletten einnehmen. Kontraindiziert ist das Arzneimittel jedoch bei Patientinnen mit Herzrhythmusstörungen, Engwinkelglaukom oder Muskelschwäche. Buscopan ist auch in Kombination mit Paracetamol erhältlich.
In einigen Fällen kann auch die Einnahme eines Magnesiumpräparates Linderung verschaffen. Außer auf Nahrungsergänzungsmittel setzen einige Frauen auch auf die Anwendung von Schüssler Salzen. Die „heiße Sieben“, bei der zehn Tabletten Magnesium phosphoricum in heißem Wasser gelöst und schluckweise getrunken werden, kann alternativ empfohlen werden. Zur Behandlung von Rhythmusstörungen der Periode, Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten und monatlichen prämenstruellen Beschwerden können Präparate mit Mönchspfeffer eingenommen werden. Kontraindiziert sind diese allerdings bei Gabe von Dopaminrezeptor-Antagonisten. Den Keuschlammfrüchten wird eine dopaminerge Wirkung zugesprochen. Agnus castus soll in die Steuerung des Zyklus eingreifen – die Datenlage ist jedoch noch lückenhaft. Die vermutete dopaminerge Wirkung des Keuschlammmes soll die Ausschüttung von Prolaktin mindern und so den Zyklus harmonisieren – Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten, Reizbarkeit, Kopfschmerzen oder Migräne können vermindert werden.
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