Apotheken-EDV

Partnersuche für Lauer-Fischer Alexander Müller, 31.05.2012 13:49 Uhr

Berlin - 

Ob Neueinführungen oder Hinweise zu Rabattverträgen – in der Arztsoftware haben Pharmahersteller verschiedene Möglichkeiten, ihre Produkte besonders zu platzieren. Schwieriger gestaltet sich bislang der Zugang zur wesentlich komplexeren EDV der Apotheken. Der IT-Konzern CompuGroup startet nach der Lauer-Fischer-Übernahme jetzt einen neuen Anlauf: Das Tochterunternehmen Intermedix soll Industriepartner für die Apotheken-Software gewinnen.

 

Die meisten Softwarehäuser bieten Apotheken bislang die Möglichkeit, bevorzugte Firmen selbst einzustellen, um das Warenlager zu optimieren. Direkte Kooperationen mit Herstellern sind die Ausnahme. Nur vereinzelt haben Generikahersteller entsprechende Verträge mit Softwarehäusern geschlossen: Die Apotheken können die entsprechende Firma dann automatisiert präferieren – etwa bei Rabattverträgen mit mehreren Partnern.

Intermedix will solche und weitere Angebote jetzt für die Schwesterfirma Lauer-Fischer ausbauen. Konkrete Projekte gibt es aber noch nicht. „Wir nähern uns dem Thema ganz vorsichtig und schauen, was in der Apotheke möglich ist“, sagt Geschäftsführer Wolfgang Höfers. Eine Kommunikation zwischen Arzt- und Apotheken-Software soll es aber zunächst nicht geben.

 

 

Trotzdem verspricht sich Intermedix Synergieeffekte. Immerhin ist man in der Arztsoftware schon lange als Ansprechpartner für die Industrie aktiv: „Durch die Einbindung der Apothekensoftware von Lauer-Fischer kann erstmalig der gesamte Prozess von der Verordnung im Arztinformationssystem (AIS) zur Versorgung in der Apotheke (WaWi) abgedeckt werden“, heißt es in einer Mitteilung der Firma.

Höfers sieht in der Apotheke vor allem Chancen im Bereich der OTC-Arzneimittel: „Dieser neue Kommunikationskanal bietet eine noch individuellere Gestaltung der Produktinfo.“ Dabei gehe es aber nicht um Pharmawerbung, stellt der Geschäftsführer klar. Sieben Außendienstmitarbeiter von Intermedix sollen die Pharmafirmen und den Großhandel beackern.

Bereits seit einigen Jahren in diesem Segment aktiv ist die Firma AOKI, die im Apothekenbereich die Software von Awinta betreut. Derzeit arbeitet man an einer Möglichkeit, dass Hersteller Tipps zu Zusatzverkäufen (Cross-Selling) automatisch einspielen können. Aber auch bei AOKI mit Sitz im bayerischen Roggenburg weiß man, dass die technische Umsetzung in der in der Apotheken-EDV deutlich schwieriger ist als in der Arzt-Software.