Die Hamburger Apothekenkooperation Partner-Apotheken geht ein Bündnis mit der Drogeriekette Budnikowsky ein. In 14 Apotheken der Kooperation können Kunden mit einer Budni-Karte ab sofort Bonuspunkte sammeln. Während die Apotheken von den Werbemitteln der lokal sehr präsenten Drogeriekette profitieren sollen, hofft Budni auf eine noch engere Kundenbindung und nicht zuletzt auf einen Imagegewinn durch die Nähe zur Apotheke.
Als in Hamburg im August 2009 die erste Budni-Partner-Apotheke im Design der Drogeriekette eröffnete, waren die Partner-Apotheken wegen der Ähnlichkeit im Namen noch ziemlich sauer. Doch die Gemüter haben sich abgekühlt, auch weil es bis heute in der Hansestadt erst drei Budni-Apotheken gibt. Für die Partner-Apotheken gibt es jetzt exklusiv eine „Light-Kooperation“: Sie müssen nicht umfirmieren oder Budni im Namen tragen. Lediglich ein kleiner Aufkleber im Schaufenster weist auf das Bonusprogramm hin.
Mehr als eine Million Hamburger haben nach Angaben der Drogeriekette eine Budni-Karte. In den Apotheken können sie damit bei OTC- und Freiwahlprodukten fünffach punkten. Das entspricht den Kooperationspartnern zufolge einem Rabatt von rund 5 Prozent.
„In Hamburg gibt es ein dominantes Kundenbindungsprogramm, das ist die Budni-Karte. Davon versprechen wir uns einen enormen Vorteil“, sagte Peter Menk, Geschäftsführer der PAN Apotheken Netzwerk GmbH, gegenüber APOTHEKE ADHOC. 14 der rund 30 Partner-Apotheken in Hamburg haben sich der Kooperation angeschlossen. Der Rest hatte entweder kein Interesse oder kam zu spät: Budni gewährt allen Partnern Gebietsschutz.
Budni hat sich im Gegenzug vertraglich verpflichtet, im Umkreis von 500 Metern um eine Partner-Apotheke keine apothekenexklusiven Produkte in den eigenen Filialen anzubieten. In den Drogerien wird die Kooperation mit den Apotheken zusätzlich beworben. „Der Drogeriebereich endet dort, wo die Apotheke anfängt, und da gehen wir einen Schritt weiter“, sagt Jens Apermann. Der ehemalige DocMorris-Vertriebsleiter ist bei Budni als Marketingchef für das Apotheken-Franchisekonzept zuständig.
Während man sich bei Budni eine Ausweitung der Kooperation - etwas über Vollmitgliedschaften - vorstellen kann, hält Menk dies für unwahrscheinlich: „Das ist aus meiner Sicht keine realistische Option in den nächsten Jahren.“ Die Zusammenarbeit sei auch nicht als Pilotprojekt zu verstehen. Der Großhändler Sanacorp, der eng mit den Partner-Apotheken verbunden ist, sei in die Kooperation nicht involviert, natürlich aber vorab informiert worden, sagte Menk.
Menk war 2006 mit seiner Marke Partner-Apotheken nach Nordrhein-Westfalen expandiert und hatte dazu mit dem mittlerweile zur Sanacorp gehörenden privaten Großhändler von der Linde zusammengearbeitet. Die meisten der rund 200 Mitgliedsapotheken sind daher in NRW angesiedelt. Budnikowsky ist dagegen ausschließlich im Hamburger Raum vertreten, dort allerdings Marktführer.
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