Zahngesundheit

Parodont bringt natürliches Fluorid-Gel

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Berlin -

Exklusiv in der Apotheke: Der Berliner Parodontologe und Implantologe Dr. Ismail Özkanli startete im September mit seinem Parodont Zahnfleischpflege-Gel in der „Höhle der Löwen“ durch und eroberte dann den Markt. Nun setzt der Zahnarzt zum zweiten Streich an und bringt ein natürliches Fluorid-Gel auf den Markt. Dabei setzt Özkanli zu 100 Prozent auf die Apotheken.

Im Juni ist es so weit, dann wird „Beovita Natürliches Fluorid-Gel“ Einzug in die Offizin halten. Anfangs läuft der Vertrieb über Beovita selbst, ab Juli werde dieser vom Serumwerk Bernburg übernommen, so Özkanli. „Wir gehen mit dem Produkt nicht in die Drogerie. Das Gel ist erklärungsbedürftig. Die Apotheke bietet diese Beratung und Kompetenz“, sagt der Zahnarzt.

Özkanli spricht von einer „Weltneuheit“. „Aufgrund der berechtigten Kritik gegenüber künstlichem Fluorid, habe ich mir in den letzten Monaten Gedanken gemacht. Das natürliche Fluoridgel ist aus 100 Prozent natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt.“ Das Gel enthält zwölf Inhaltsstoffe – alle natürlichen Ursprungs – und ist vegan. Das natürliche Fluorid werde aus Pflanzen extrahiert, welche genau wollte der Zahnarzt nicht verraten.

Das Gel mit 500 ppm Fluorid könne bereits bei Kindern ab sechs Jahren angewendet werden. Zuvor sei dies auch nicht nötig, da die bleibenden Zähne erst mit etwa sechs Jahren kommen. Das Produkt könne einmal täglich nach dem Zähneputzen aufgebürstet und ausgespuckt werden. Ideal sei die Anwendung abends vor dem Schlafengehen. Das Gel könne vor Entmineralisierung und Karies schützen und bei empfindlichen Zahnhälsen angewendet werden.

Die Schädlichkeit künstlichen Fluorids wird seit Langem diskutiert, Studien liefern unterschiedliche Ergebnisse. So soll sich die Substanz beispielsweise im Gehirn absetzten oder das Immunsystem im Laufe des Lebens schwächen. Eine Überdosierung könne zu einer Fluorose führen oder gar die Knochen schädigen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht jedoch bei sachgerechter Anwendung kein Vergiftungsrisiko. „Bei sachgerechter Anwendung (also Putzen der Zähne und anschließendes Ausspucken, nicht Verspeisen des Inhalts von Zahnpastatuben in großen Mengen) ist eine Vergiftung mit Zahnpasta aufgrund der geringen Fluoridmenge nicht möglich“.

„Wir haben uns entschlossen, nicht auf eine endgültige Entscheidung über die seit vielen Jahren diskutierte Schädlichkeit von Fluorid zu warten. Darum haben wir uns entschlossen, ein neues Zahnpflegeprodukt für die individuelle Kariesvorsorge anzubieten“ ist auf der Facebook-Seite von Parodont zu lesen. Einen ersten Erfolg verzeichnete Özkanli am vergangenen Wochenende auf der Wiener Dentalmesse. Hier wurde das Kosmetikum erstmals vorgestellt. „Die Reaktionen waren sehr positiv“, erzählt Özkanli. Etwa 25.000 Tuben wurden für den Verkaufsstart produziert. Der Endkundenpreis liege bei etwa neun Euro.

Auch Dr. Wolff bezieht Stellung zur kontroversen Fluorid-Diskussion und setzt mit Karex auf den Einsatz von biomimetischem Hydroxylapatit. Laut Studien sei das Produkt in punkto Kariesprophylaxe den Zahncremes und -gelen mit Amino- oder Zinnfluorid nicht unterlegen.

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