Protonenpumpenhemmer

Pantoprazol: Actavis raus, Puren rein

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Berlin -

Seit der Umfirmierung von Actavis in Puren im Dezember 2015 wurden 500 Produktnamen und Packungsdesigns auf die Marke umgestellt. Nun steht der Relaunch für das umsatzstärkste Produkt an: Pantoprazol Actavis heißt jetzt Pantoprazol Puren. Neben dem Namen ändern sich auch Design und Größe der Packung.

Ab April ist Puren für Pantoprazol unter dem neuem Namen teilexklusiver Vertragspartner der AOK. „Zusammen mit den Verträgen mit der IKK classic, der KKH sowie vielen BKKen und IKKen ist Pantoprazol Puren damit für knapp 44,4 Millionen Versicherte der Krankenkassen eine wirtschaftliche Therapieoption“, so Ludwig Decker, Vertriebs- und Marketingchef Generika. Alle Kassenverträge laufen auf Pantoprazol Puren und somit müssen Apotheken auch die neue Version abgeben. Lagerbestände von Pantoprazol Actavis können weiterhin außerhalb der Rabattverträge abgegeben werden.

Die neue Verpackung ist deutlich kleiner, bei der wichtigsten Packung mit 40 mg und 100 Tabletten verringert sich die Größe um etwa die Hälfte. Das soll Rohstoffe und Platz sparen. Die Tabletten unterscheiden sich in Form und Farbe aber kaum vom Vorgängerprodukt.

Pantoprazol ist ein substituiertes Benzimidazol, das die Protonenpumpen der Belegzellen und damit die Magensäuresekretion dauerhaft hemmt. Als Prodrug wird Pantoprazol im sauren Milieu der Belegzellen in seine aktivierte Form umgewandelt, die die H+/K+-ATPase hemmt. Das Enzym steuert die Säuresekretion und weist seine höchste Aktivität am Morgen auf. Es empfiehlt sich daher die morgendliche Nüchterneinnahme.

Pantoprazol in der Wirkstärke 40 mg kommt bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren bei Refluxösophagitis zum Einsatz. Bei erwachsenen Patienten mit durch Helicobacter pylori verursachten Ulzera kann der Wirkstoff in Kombination mit Antibiotika zur Beseitigung des Keims eingesetzt werden. Außerdem wird es eingesetzt bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie beim Zollinger-Ellison-Syndrom und anderen Erkrankungen, die mit einer pathologischen Hypersekretion von Magensäure einhergehen.

Die Version à 20 mg wird bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren angewendet zur symptomatischen Behandlung der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit sowie zur Langzeitbehandlung und Rezidivprophylaxe bei Refluxösophagitis. Bei Erwachsenen kann das Mittel eingesetzt werden zur Prävention der durch NSAR induzierten gastroduodenalen Ulzera bei Risikopatienten, die kontinuierlich mit NSAR behandelt werden. Seit 2009 ist Pantoprazol in der Stärke 20 mg zur kurzzeitigen Behandlung von Reflux-Symptomen ohne Rezept erhältlich.

2016 wurde Pantoprazol Actavis laut Arzneiverordnungsreport 3,26 Millionen Mal zu Lasten der Krankenkassen verordnet. Mehr Verordnungen – 9,01 Millionen – entfielen nur auf Pantoprazol TAD. Auf Platz 3 landet Ratiopharm mit 2,85 Millionen Verordnungen.

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