Arzneimittel-Lieferdienst

Otto startet mit Hamburger Apotheken

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Berlin -

Der Versandhändler Otto startet seinen Arzneimittel-Lieferdienst. Das Konzept heißt „Vitabote“ und läuft zunächst in Hamburg an. Die Kunden können ihre Arzneimittel auf der Online-Plattform bestellen und in einer der teilnehmenden Apotheken abholen. Alternativ werden die Medikamente per Bote geliefert. Für die Kunden ist der Service kostenlos. Für die Apotheken nicht.

 

Der Kunde wählt bei Vitabote zunächst eine Apotheke aus, bei der er dann einkaufen kann. Über die Plattform werden die Bestellungen abgewickelt, inklusive Bezahlung. Die Apotheke vor Ort ist für Abgabe beziehungsweise Auslieferung zuständig. Die Preise für OTC-Produkte im Web-Shop kann die Apotheke selbst bestimmen.

Eine Bestellung von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln über Vitabote ist zwar ebenfalls möglich, aber umständlich: Die Kunden müssen die Angaben auf dem Rezept selbst bei Vitabote eintragen, inklusive Aut-idem, N-Größe, Kasse und Befreiung. Auch werden Rx-Medikamente grundsätzlich nicht verschickt, sondern müssen mit dem Rezept in der Apotheke abgeholt werden.

Für die Apotheken fallen neben einer umsatzabhängigen Monatsgebühr von 20 bis 80 Euro Provisionskosten an: 15 Prozent des OTC-Umsatzes müssen an Vitabote abgegeben werden, pro Rezept sind es 3 Euro – auch wenn mehrere Arzneimittel verschrieben sind.

Dafür profitieren die Pharmazeuten laut Vitabote-Geschäftsführer Florian Hermsdorf von der Marketing-Kompetenz der Otto-Group. Die Apotheken könnten erhebliche Kosten sparen, wenn sie kein eigenes Online-Angebot aufbauen müssten, so der Unternehmer. Bei der Abwicklung der Zahlungen übernimmt der Konzern auch das Ausfallrisiko. Die Apotheken erhalten einmal im Monat eine Abrechnung.

Eigentlich wollte Otto schon im Juli mit dem Projekt an den Start gehen, doch zunächst hatten sich nicht genug Apotheker gefunden, die mitmachen wollten. Jetzt nehmen Hermsdorf zufolge etwa zehn Hamburger Apotheken teil, Mitte des Jahres soll das Stadtgebiet abgedeckt sein. Dazu braucht Vitabote Hermsdorf zufolge mindestens 20 Apotheken – je nach Größe der Liefergebiete. Denn die teilnehmenden Apotheken können selbst bestimmen, welche Stadtteile sie versorgen wollen. Vitabote will dabei nur darauf achten, dass die Auslieferungen zeitnah erfolgen.

Bei der Apothekerkammer Hamburg hat man noch einige Bedenken gegen das Modell. Dies betrifft unter anderem den Rezeptservice. Die Kammer will sicherstellen, dass verschreibungspflichtige Arzneimittel nicht versendet werden, bevor das Rezept vorliegt. Derzeit befinde man sich noch in Gesprächen mit den Verantwortlichen, sagt Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen. Endgültig bewerten könne man das Konzept daher noch nicht.

 

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