Bayer mit Herausforderungen

OTC wächst, Pharma schrumpft, Pflanzenschutz bricht ein

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Berlin -

Bayer hat wegen schwieriger Agrargeschäfte auch im dritten Quartal einen Milliardenverlust erlitten. Nach Abschreibungen in der Agrarsparte fiel unter dem Strich ein Verlust von 2,7 Milliarden Euro an, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Dienstag in Leverkusen mitteilte. Vor einem Jahr hatte der Dax-Konzern noch einen Überschuss von etwas mehr als einer Milliarde Euro erzielt.

Wie bereits im zweiten Quartal war vor allem der für viel Geld gekaufte US-Saatgutriese Monsanto ein Bremsklotz. Damals hatten Milliarden-Rückstellungen für zehntausende Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters von Monsanto für ein Minus gesorgt.

Der Umsatz fiel im dritten Jahresviertel um 13,5 Prozent auf 8,5 Milliarden Euro. Negative Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen herausgerechnet, ist es ein Minus von 5,1 Prozent. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten sank um mehr als ein Fünftel auf 1,8 Milliarden Euro.

Im Agrargeschäft (Crop Science) verringerte sich der Umsatz währungskursbereinigt um 11,6 Prozent auf 3 Milliarden Euro. Hiervon war insbesondere die Region Nordamerika betroffen. Die Corona-Pandemie macht auch dem Pharmageschäft zu schaffen, da Ärzte nicht dringend notwendige Behandlungen teils verschieben – insbesondere die Bereiche Augenheilkunde und Gynäkologie waren betroffen. Der Umsatz reduzierte sich um 1,8 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro.

Besser lief es hingegen zuletzt im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten: Der Umsatz legte um 6,2 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zu – und damit deutlich stärker als der Markt. Nach der Reduktion des Lagerbestands im Handel im zweiten Quartal, die auf das außerordentlich starke erste Quartal folgte, setzte sich der Wachstumstrend laut Bayer in allen Regionen fort. Das gilt vor allem für die Kategorie Nahrungsergänzung – der gestiegene Fokus auf Gesundheit und Prävention in Verbindung mit der Covid-19 und die Einführung neuer Produkte sorgten hier für ein Umsatzplus von 21,4 Prozent. Ein starker Zuwachs von 14,2 Prozent gelang auch in der Kategorie Magen-Darm-Gesundheit. Hingegen verringerte sich der Umsatz vor allem in der Kategorie Allergie und Erkältung mit minus 6,8 Prozent.

An seinen Jahreszielen hält Bayer fest – zumindest vor Wechselkurseffekten. Die Belastungen vor allem durch die schwachen Währungen Lateinamerikas herausgerechnet, peile das Management um Vorstandschef Werner Baumann 2020 weiter einen Umsatz von 43 Milliarden bis 44 Milliarden Euro an, hieß es. Das wäre vor Währungseffekten sowie Ver- und Zukäufen von Unternehmensteilen bestenfalls ein Umsatzplus von 1 Prozent. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen sollen vom Umsatz weiter 28 Prozent hängen bleiben, was ein operatives Ergebnis von rund 12,1 Milliarden Euro
bedeuten würde.

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