Stada

Milliarden mit Marken, Synergien statt Steuern

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Berlin -

Stada will das Geschäft mit Markenprodukten massiv ausbauen. Mit weiteren Zukäufen, fortschreitender Internationalisierung und einem zentralen Management des Portfolios will der Konzern mittelfristig die Schwelle von einer Milliarde Euro Umsatz überspringen. Auch Steuern sollen gespart werden.

„Bei der internationalen Positionierung unserer Markenprodukte werden wir künftig verstärkt Synergien nutzen", sagte Finanzvorstand Helmut Kraft beim Capital Markets Day im britischen Huddersfield. Dort befindet sich die Zentrale der jüngsten Stada-Tochter Thornton & Ross.

Kraft und Konzernchef Hartmut Retzlaff wollen das OTC-Portfolio künftig zentral steuern. „Mit der Einführung einer zentralen Struktur beim Portfoliomanagement und den Vorteilen einer dezentralen Vermarktung tragen wir der wachsenden Bedeutung dieses Segments im Konzern Rechnung. Dabei verfolgen wir konsequent unsere Strategie, bestehende Markenprodukte in neue Märkte einzuführen und gleichzeitig das Portfolio weiter auszubauen“, so Kraft.

Der Bereich steuert laut Kraft 39 Prozent zum Umsatz, aber 51 Prozent zum operativen Gewinn bei. Dank des Zukaufs von Thornton & Ross, nach Stada-Angaben die Nummer 4 im britischen Markt, hat sich Stada im globalen Ranking der OTC-Hersteller von Platz 13 im Jahr 2010 auf Platz 9 empor gearbeitet. Thornton & Ross ist seit vergangenem Herbst Teil des Konzerns. In Huddersfield wird an neuen Markenprodukten für den internationalen Markt gearbeitet.

Wichtigstes Markenprodukt bei Stada ist Ladival mit Gesamterlösen von 24 Millionen Euro im ersten Halbjahr, knapp vor dem Rx-Medikament ApoGo. Dahinter folgen Grippostad C mit 15 Millionen Euro, Aqualor und Snup (je 13 Millionen Euro) und Vitaprost, Hirudoid und Chrondroxide mit je 10 Millionen Euro. Das von Grünenthal übernommene BtM-Präparat Tramal bringt es genauso wie die OTC-Marke Care auf 9 Millionen Euro.

Stada ist laut Retzlaff mit einer Gewinnmarge von 25 Prozent deutlich besser aufgestellt als die Konkurrenz: Reckitt Benckiser bringt es demnach in der Consumer-Sparte auf eine Marge von 23 Prozent, Merck auf 20 Prozent. Deutlich schlechter schneiden die Consumer-Sparten von Bayer (17 Prozent), GlaxoSmithKline (14 Prozent) und Novartis (6 Prozent) ab.

Das Geschäft von Stada in Russland, dem neben Deutschland wichtigsten Markt, schrumpfte zu Jahresbeginn. Beim Konzern hofft man aber auf eine Wiederbelebung zum Jahresende. Die Prognose wurde bei dem Analystentreffen bekräftigt. Für 2014 wird mit einem leichten Wachstum bei Konzernumsatz, bereinigtem Ebitda und bereinigtem Konzerngewinn gerechnet. Ende März hatte der Stada wegen Russland seine Jahresprognose gesenkt.

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