OTC-Medikamente

Die allerbeste Erkältungssaison

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Berlin -

Nach der schlechten Saison 2013/2014 kurbelte die jüngste Erkältungswelle das OTC-Geschäft in den Apotheken wieder deutlich an: Allein im Februar lag der Umsatz durch Erkältungsprodukte bei knapp 212 Millionen Euro. Damit überstiegen die Erlöse den Monatsdurchschnitt der vergangenen drei Jahre um gut 35 Prozent. Das geht aus Zahlen des Marktforschungsunternehmens Insight Health hervor.

Den bisherigen Höchstwert von 193 Millionen Euro im Februar 2013 überstieg der Februar 2015 um fast 20 Millionen Euro. Im vergangenen Februar betrug der Umsatz nur 133 Millionen Euro. Bereits im Dezember 2014 lagen die Umsätze mit 173 Millionen Euro über den Vorjahren mit 149 Millionen Euro (2013) beziehungsweise 162 Millionen Euro (2012).

Besonders deutlich zeigt sich die Stärke der Grippewelle im Wochenumsatz der Erkältungsprodukte: In den vergangenen Jahren lagen die Umsätze in starken Erkältungswochen durchschnittlich bei 37 Millionen Euro. In der stärksten Februarwoche der jüngsten Saison wurden dagegen Erkältungsprodukte für knapp 58 Millionen Euro verkauft.

Insgesamt setzten die Apotheken von Dezember bis Februar 540 Millionen Euro mit Erkältungsmitteln um. In der schwachen Saison 2013/14 waren es nur 406 Millionen Euro, in der starken Saison 2012/13 waren es 517 Milliarden Euro.

Erwartungsgemäß waren Sinupret, Grippostad (Stada) und Wick (Procter & Gamble) im Februar die umsatzstärksten Marken. Gemeinsam generierten sie mehr als 40 Millionen Euro und damit knapp 20 Prozent des Umsatzes in dem Segment.

Allerdings herrscht in dem Markt ein starker Verdrängungswettbewerb, wie schon ein Blick in die Werbeblöcke im Vorabendprogramm zeigt. Boehringer versucht in dieser Saison mit Boxagrippal den zweiten Anlauf gegen Aspirin complex (Bayer) und Grippostad. Allerdings drängen Wick mit Duogrippal und Pfizer mit Spaltgrippal in dasselbe Sortiment.Umckaloabo (Schwabe) muss sich gegen die generische Konkurrenz von Hexal und Ratiopharm behaupten, Gelo Revoice (Pohl Boskamo) gegen Isla med (Engelhard) und Neo-Angin stimmig (Klosterfrau).

Im gesamten Jahr 2014 waren Umsatzverluste von 14 Prozent bei Husten- und Erkältungsmitteln zu verzeichnen. Allein im ersten Quartal war das Segment um 27 Prozent rückläufig, die Bereiche Einreibemittel und Antibiotika um 30 beziehungsweise 15 Prozent. Stattdessen war die frühe und starke Heuschnupfensaison zu Buche geschlagen. Der gesamte Arzneimittelumsatz im Apothekenmarkt stieg laut Insight Health 2014 um 4,5 Prozent auf 29,4 Milliarden Euro.

Zu dem Anstieg trugen vor allem moderne Präparate zur Hepatitis-C-Behandlung bei, etwa Sovaldi (Sofosbuvir) und Harvoni (Sofosbuvir/Ledipasvir) von Gilead. Auf die zehn umsatzstärksten Arzneimittel entfielen 2014 mehr als 10 Prozent des Gesamtumsatzes. Die umsatzstärksten Marktsegmente waren Virustatika, Immunsuppressiva und Antithrombosemittel mit jeweils mehr als einer Milliarde Euro Umsatz.

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