OTC-Produkte

Noch ein Dobendan für die Sichtwahl

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Berlin -

Halsschmerztabletten der Marke Dobendan brauchen viel Platz in der

Apotheke. Denn mittlerweile gibt es knapp ein Dutzend Varianten, die zum

Teil nur in der Sichtwahl, zum Teil aber auch in der Freiwahl

erhältlich sind. Mit dieser Strategie haben es der Hersteller Reckitt

Benckiser und sein Vertriebspartner Klosterfrau zum Marktführer

gebracht. Schon bald könnte ein neues OTC-Produkt hinzukommen: Ende Juni

muss der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht über einen

Antrag zu Flurbiprofen entscheiden.

Bislang gibt es nur ein Produkt mit dem Ibuprofen-Abkömmling: Dobendan Strepsils direkt, früher bekannt unter den Namen Strepfen und Doprofen. Die 2001 zugelassenen Lutschtabletten enthalten 8,75 mg Wirkstoff und sind seit 2004 zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung bei schmerzhaften Entzündungen der Rachenschleimhaut bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahre verschreibungsfrei. Die Tageshöchstdosis liegt bei 50 mg, das entspricht fünf Lutschtabletten.

Jetzt gibt es einen Antrag, alle lokal anzuwendenden Darreichungsformen in entsprechender Indikation und Tageshöchstdosis von der Verschreibungspflicht zu befreien.

Reckitt Benckiser hat auch bereits ein Produkt in der Pipeline: ein Granulat, das ebenfalls 8,75 mg enthält. Das Produkt soll nach derzeitigem Stand allerdings nicht unter der Dachmarke, sondern unter dem generischen Namen „Flurbiprofen Reckitt Benckiser“ erhältlich sein. Ob noch umflaggt wird, war bislang weder beim Hersteller noch beim Vertriebspartner Klosterfrau zu erfahren.

Dobendan ist in seiner Indikation mit einem Anteil von rund einem Drittel Marktführer – vor Neo Angin von Klosterfrau. Seit einiger Zeit tragen die Produkte den Zusatz „Strepsils“ des britischen Mutterkonzerns. Reckitt Benckiser hatte die Serie zusammen mit Marken wie Nurofen, Gaviscon und Clearasil von der britischen Drogeriekette Boots übernommen, die damals mit dem Pharmahändler Alliance UniChem fusionieren wollte.

Hierzulande gibt es unter der Doppelmarke vier apothekenpflichtige und sieben freiverkäufliche Produkte. Je nach Zusammensetzung gibt es eine unterschiedliche Wirkung: Die ursprüngliche Dobendan-Variante hat als Wirkstoff Cetylpyridiniumchlorid, das bakterizid und fungizid wirkt, und ist freiverkäuflich. In der apothekenpflichtigen Dolo-Serie ist zusätzlich das Lokalanästhetikum Benzocain enthalten. Die beiden Lösungen werden derzeit nicht vertrieben.

Das Präparat mit Flurbiprofen und das potentielle Schwesterprodukt sind analgetisch und antiphlogistisch. In Großbritannien wurde Strepsils mit den antiseptisch wirkenden Substanzen 2,4-Dichlorbenzylalkohol und Amylmetacresol bereits 1958 eingeführt. In Deutschland ist die Kombination heute freiverkäuflich.

Weltweit ist Strepsils das meist verkaufte Produkt gegen Halsschmerzen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte versucht derzeit aber, Dachmarken mit unterschiedlichen Wirkstoffen einzudämmen.

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