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Boxagrippal: Saft im zweiten Anlauf APOTHEKE ADHOC, 05.09.2017 07:56 Uhr

Berlin - 

Zwei Jahre ist es her, dass Boehringer den Angriff auf Wick Medinait absagen musste. Der bereits vorverkaufte Boxagrippal-Erkältungssaft musste storniert werden, weil der Lohnhersteller nicht liefern konnte. Jetzt folgt der zweite Anlauf.

Der Erkältungssaft enthält 200 mg Ibuprofen und 30 mg Pseudoephedrin je 10 ml. Der Abverkauf hatte bereits vor einigen Wochen begonnen, jetzt sollen die ersten Packungen an die Apotheken ausgeliefert werden.

Ursprünglich sollte das Produkt bereits im Sommer 2015 auf den Markt kommen. Doch der britische Lohnhersteller Orbis konnte nicht liefern. Weil eine kontinuierliche Produktverfügbarkeit in ausreichender Menge nicht zugesagt werden konnte, entschied sich Boehringer damals, die Einführung komplett zu verschieben. Die Aufträge der Apotheken wurden sämtlich storniert, die Einführung auf unbestimmte Zeit verzögert.

Nachdem das CHC-Team im vergangenen Jahr mit der Übernahme durch Sanofi und dem Umzug nach Frankfurt beschäftigt war, soll der Saft nun zur ersten Neueinführung unter dem neuen Eigentümer werden. Mit dem italienischen Lohnhersteller Istituto de Angeli wurde einer Sprecherin zufolge der „perfekte Lieferant“ gefunden, der eine kontinuierliche Verfügbarkeit sicherstellen könne. Die Tabletten werden aus Polen von Hasco geliefert.

Boxagrippal wurde im September 2013 eingeführt, alleine in den ersten zwei Jahren investierte Boehringer mehr als 40 Millionen Euro in Werbung – bei Umsätzen von weniger als 20 Millionen Euro. Zur Markteinführung erschwerte die schwache Erkältungssaison dem Hersteller den Start.

Zudem reagierten die Platzhirsche: Grippostad (Stada), Aspirin complex (Bayer) und Wick Medinait/Daymed (Wick), die sich drei Viertel des Marktes teilen, wurden ebenfalls massiv beworben. Andererseits ließ auch Konkurrenz nicht lange auf sich warten: Pfizer brachte SpaltGrippal auf den Markt, Procter & Gamble (P&G) führte DuoGrippal ein. Die jüngsten Neuzugänge kamen im vergangenen Jahr von Hexal und Ratiopharm.

Pro Jahr gehen rund 1,2 Millionen Packungen über den HV-Tisch. Zum Vergleich: Von Grippostad C werden 8,1 Millionen Packungen verkauft, von Aspirin Complex 5,5 Millionen Stück. Wick Medinait kommt auf 4,3 Millionen Einheiten, Wick Daymed auf rund 900.000. Am stärksten gewachsen war in der vergangenen Saison unter den Grippemitteln Geloprosed (Pohl Boskamp).