OTC-Medikamente

Grippewelle bringt 40 Prozent mehr Umsatz

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Berlin -

Mehr als 67.400 Grippefälle registrierte das Robert-Koch-Institut (RKI) in dieser Saison bislang. Im OTC-Markt hinterließ die Infektionswelle deutliche Spuren. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens IMS Health lag der Umsatz mit apothekenpflichtigen Erkältungsprodukten im ersten Quartal um knapp 40 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums: Insgesamt setzten die Apotheken 644,8 Millionen Euro um. Auf den Versandhandel entfielen davon 52,4 Millionen Euro, also unterdurchschnittliche 8 Prozent.

Die Offizin-Apotheken steigerten ihren Umsatz mit OTC-Erkältungsmitteln laut IMS um 40,6 Prozent, bei den Versandapotheken lag das Wachstum nur bei 32,6 Prozent. Der Absatz stieg insgesamt um 31 Prozent: Offizin-Apotheken gaben 31,2 Prozent mehr Packungen ab als im Vorjahresquartal, Versandapotheken 29,4 Prozent.

Bereits in der ersten Kalenderwoche war der Umsatz in der Offizin um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Mit der Grippewelle im Februar lag das Wachstum bei mehr als 60 Prozent, allein in der letzten Februarwoche sogar bei 72 Prozent.

In den beiden ersten Monaten dieses Jahres wurden insgesamt 92 Millionen Packungen allein in der Apotheke vor Ort gekauft – 31 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch der Versandhandel verbuchte einen überdurchschnittlichen Zuwachs im mittleren zweistelligen Bereich.

Dass die Saison für die Apotheken gut laufen würde, kündigte sich bereits Ende des Jahres an: Im letzten Quartal 2014 lag der Umsatz 10,5 Prozent über Vorjahresniveau, der Absatz 6,5 Prozent darüber. Die Versender steigerten ihren Umsatz sogar um 12,1 Prozent und ihren Absatz um 14 Prozent.

„Wurde bisher der Akutbedarf bei Erkältungen oder einer Grippe bevorzugt in der Vorort-Apotheke gedeckt, holt der Versandhandel aktuell stark auf“, schlussfolgert IMS.

Den Zahlen zufolge profitierten alle Erkältungssegmente von der gestiegenen Nachfrage. Die fünf umsatzstärksten Warengruppen waren demnach Expektorantien, Grippemittel, Schnupfenmittel, Halsschmerzmittel und Präparate gegen Atemwegserkrankungen: Insgesamt erreichten sie einen Umsatz von 461 Millionen Euro – 9,5 Prozent als im Vorjahresquartal.

124,4 Millionen Euro wurden im ersten Quartal 2015 mit Expektorantien erzielt, 103,6 Millionen Euro mit Grippemitteln, 101,4 Millionen Euro mit Präparaten für Atemwegserkrankungen und 95,3 Millionen Euro mit Halsmitteln. 94,7 Millionen Euro entfielen auf Schnupfenmittel und 41,3 Millionen Euro auf Mittel zur Hustenlinderung. 26,5 Millionen Euro gingen auf Immunstimulanzien zurück und 19,5 Millionen Euro auf Salz- und Meerwasserlösungen.

Die stärksten Wachstumsraten entfielen mit 64,7 Prozent auf Grippemittel, mit 52 Prozent auf Expektorantien und mit 51 Prozent auf Immunstimulanzien gegen Erkältung. Um 43,5 Prozent stieg der Umsatz mit Einreibungen und Inhalativa und um knapp 40 Prozent mit Präparaten zur Hustenlinderung.

Im ersten Quartal 2014 mussten die Apotheken noch Umsatzverluste von 23 Prozent bei OTC-Erkältungsmitteln hinnehmen: Der Umsatz war von 594,6 Millionen Euro auf 460,7 Millionen Euro geschrumpft. Stattdessen war die frühe und starke Heuschnupfensaison zu Buche geschlagen.

 

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