Im vergangenen Jahr haben die Versender ihren Marktanteil weiter ausbauen können. Nachdem zunächst die Vor-Ort-Apotheken die Nase vorn hatten, zogen die Abverkäufe im Internet ab September spürbar an. Parallel stieg laut einer Analyse von DatamedIQ auch das Rabattniveau.
1,14 Milliarden Packungen wurden nicht nicht verschreibungspflichtigen Bereich im vergangenen Jahr laut DatamedIQ abverkauft, der Umsatz auf Basis der realen Verkaufspreise lag bei 13,71 Milliarden Euro. Während der Absatz um 3,1 Prozent rückläufig war, war nach Wert ein Plus von 4,9 Prozent zu verzeichnen.
Nach Vertriebskanal ergibt sich folgendes Bild:
Die Zahl der in den Apotheken vor Ort abgegebenen Packungen sank um 3,6 Prozent auf 898 Millionen. Der Umsatz wuchs um 4,1 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro.
Mit 243 Millionen Packungen lagen auch die Versender unter Vorjahr, allerdings nur 1,1 Prozent. Nach Umsatz konnten Shop Apotheke & Co. ihr Geschäft sogar deutlich ausweiten – um 7,7 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro.
Damit konnte der Versandhandelsanteil nach beiden Kenngrößen gesteigert werden: um 0,4 Prozentpunkte auf nach Absatz auf 21,3 Prozent und um 0,6 Prozentpunkte auf 23,2 Prozent nach Umsatz.
Allerdings gibt es einzelne Kategorien, in denen der Anteil höher liegt – und zwar teilweise deutlich: Bei Schlankheitsmitteln etwa läuft mehr als die Hälfte des Geschäfts online, bei kleinere Unterkategorien sind es mitunter bis zu 81 Prozent. Und die Verschiebung ist teilweise dynamisch: Bei nicht verschreibungspflichtigen Präparaten gegen Erektionsstörungen wuchs der Anteil von 35 auf 45 Prozent.
Aufgrund der starken Erkältungssaison lag das Umsatzwachstum in Offizin-Apotheken bis zur Jahresmitte über dem des Versandhandels. Ab September kehrte sich das Bild um, sodass das Geschäft in den Apotheken vor Ort im Gesamtjahr nur etwa halb so stark wuchs wie der Versandhandel.
Auffällig ist, dass ebenfalls ab September im Versandhandel wieder höhere Rabatte gewährt wurden. Während der durchschnittliche Rabatt über einen Zeitraum von zwei Jahren zunächst auf bis zu 19 Prozent gesunken war, ging es ab Herbst wieder aufwärts, mit einer deutlichen Steigerung auf 21,4 Prozent im Dezember. Auch wegen Aktionstagen wie Black Friday oder Cyber Monday waren die drei letzten Monate die stärksten des Jahres.
DatamedIQ ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Shop Apotheke und DocMorris; Datenlieferanten sind auch andere große Versender wie Apo.com. Die Zahlen aus den Vor-Ort-Apotheken erhebt Insight Health. Die Studienergebnisse wurde in einem Report zusammengestellt, der hier kostenpflichtig abgerufen werden kann.
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