OTC-Hersteller

Chefaro wird Omega

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Berlin -

Bei der Deutschen Chefaro gibt es derzeit gleich mehrere Baustellen. Das Tochterunternehmen des belgischen Herstellers Omega Pharma plant nicht nur den Umzug in ein neues Bürogebäude nach Baden-Württemberg. Auch in den Apotheken will sich der Hersteller stärker platzieren. In den kommenden Jahren sollen hierzulande weitere OTC-Marken eingeführt werden. Dafür soll der Außendienst aufgestockt werden.

Seit etwa zwei Jahren arbeitet das Unternehmen an der neuen Konzernlinie. „Wir haben mit der Deutschen Chefaro nur noch über den Namen zu tun“, sagt Geschäftsführer Martin Lisker. Doch auch dieser ist bald Geschichte: 2014 werde hierzulande der einheitliche Name Omega Pharma eingeführt.

Der Unternehmenssitz soll bereits im November von Düsseldorf nach Herrenberg bei Stuttgart verlegt werden. Dort befindet sich das frühere GlaxoSmithKline-Werk, das 2012 mit den Marken Abtei, Granufink oder Lactacyd in die Gruppe überging. Für die neue Zentrale werde ein einstelliger Millionenbetrag investiert.

Insgesamt hat der Mutterkonzern die Deutsche Chefaro in diesem Jahr mit 60 Millionen Euro unterstützt. Die Finanzspritze war nötig, da das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Verlust zwischen 2 und 3 Millionen Euro geschrieben hatte. Das Kapital soll bis 2015 reichen. Die beiden Geschäftsführer Lisker und Marc van Boven haben wegen des Umbaus und der neuen Struktur auch viele Stellen neu besetzt. Die Außendienstmannschaft wird von 25 um 30 Mitarbeiter erweitert.

Auch der Vertrieb wurde der Konzernlinie angepasst. Statt auf viele neue Produkte werde auf Kontinuität gesetzt. „Anders als früher legen wir heute Wert darauf, unsere Neueinführungen nachhaltig erfolgreich zu machen“, so Lisker. In den kommenden beiden Jahren sollten weitere Omega-Präparate in Deutschland eingeführt werden. Welche neue Produkte geplant sind, wollte er noch nicht verraten.

Zum Portfolio gehören Marken wie Wartner, Clabin, Claire Fisher, Varilind, Femtest, Azaron, Akiba, Bodysol, Silence und Hemoclin. Opticalm und XLS-Medical wurden im vergangenen Jahr eingeführt. Die Vermarktung lässt sich die Deutsche Chefaro jährlich mehr als 10 Millionen Euro kosten. „Gemessen am Umsatz ist das Werbebudget sehr hoch“, so Lisker. Aktuell laufen TV-Spots für fünf Marken, darunter Granufink, Wartner oder Abtei.

Das Geschäft in der Offizin macht rund die Hälfte des Umsatzes aus. Das wichtigste Apothekenprodukt ist Granufink mit einem Anteil von 20 Prozent am Gesamtumsatz. Die Drogeriemarke Abtei steuert knapp 45 Prozent zum Umsatz bei. Für das laufende Jahr will die Deutsche Chefaro das Umsatzziel von 90 Millionen Euro einhalten und eine schwarze Null schreiben.

Die Deutsche Chefaro wurde 1972 als Tochter der Akzo Nobel gegründet. 2001 hatte Omega das Waltroper Unternehmen und die Schwesterfirma Paracelsia vom Chemiekonzern übernommen.

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