OTC-Angebote

KSK erklärt Kampfpreise Alexander Müller, 15.02.2017 14:49 Uhr

Berlin - 

Der Hersteller KSK Pharma hatte es 2008 über Nacht zu einiger Berühmtheit im Apothekenmarkt gebracht. Die Firma aus dem baden-württembergischen Berghausen hatte bei den AOK-Rabattverträgen bundesweit den Zuschlag für Omeprazol erhalten. Das ist alles Geschichte. Heute ist KSK nur noch mit einigen OTC-Produkten in der Apotheke vertreten – und bewirbt diese aktuell mit ungewohnten Argumenten.

KSK hat unter der Marke ADGC die Antiallergika Loratadin und Cetirizin im Sortiment, die in der Apotheke wegen ihrer auffälligen Verpackung mit der Blumenwiese bekannt sind. Außerdem gibt es seit Jahresbeginn Ibuprofen-ADGC. Bislang war nur als Schwesterprodukt nur „Schmerztabletten KSK“ im Handel – zwischenzeitlich mit eigenwilliger Bärchen-Optik.

Weil es manchmal leichter ist, den Endverbraucher zu überzeugen, gibt es in den beiden Märzausgaben der Apotheken Umschau Werbung zu den ADGC-Produkten: Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers für die 20er-Packung Ibuprofen ist 1,98 Euro, bei Cetirizin in dieser Größe 2,96 Euro und Loratadin sogar nur 2,70 Euro. Beworben wird außerdem Pantoprazol mit einer Empfehlung von 4,19 Euro für 14 Tabletten. Die Apotheken sollen so preissensible Kunden aus der Versandapotheke zurück in die Offizin holen.

KSK setzt daher voll auf den Preis, macht sich mit Blick auf die Konkurrenz starker Marken aber auch nichts vor: „Uns ist klar, dass Sie alle Kunden, die nicht auf den Preis schauen, auch weiterhin mit den profitableren Marken versorgen“, heißt es in einem aktuellen Schreiben an Apotheken.

KSK versuche, Dumpingpreise im Online-Markt zu verhindern: „Deshalb verweigern wir die Direktbelieferung an die einschlägigen Versandhändler und ‚pressen‘ auch keine Ware zu Sonderkonditionen in den Markt, die dann logischerweise im Versand zu Schnäppchenpreisen landet“, so der Hersteller.

Zum Sortiment von KSK zählt außerdem noch eine Miconazol-Creme. Aus dem Rx-Geschäft hat sich der Hersteller dagegen vollständig zurückgezogen. Die verschreibunspflichtige Omeprazol-Variante ist ebenso außer Handel wie Simvastatin, Metformin, Terbinafin, Bisoprolol und Alendronsäure.

Nach dem Überraschungserfolg bei der damaligen AOK-Ausschreibung hatte KSK wenig Freude an den gewonnen Exklusivverträgen. Denn wegen einer anhaltenden Debatte über die Austauschbarkeit unterschiedlicher Packungsgrößen wurde der Hersteller in der Apotheke kaum abgegeben. Aus dem Bieterwettstreit bei den Generikaverträgen hatte sich KSK danach komplett zurückgezogen.