Apothekenkooperation

OrderLinda: Lieferdienst statt Abholtrick Alexander Müller, 08.10.2012 14:03 Uhr

Berlin - 

„Vorteil24“ war gestern, jetzt kommt „OrderLinda“: Die Apothekenkooperation Linda klinkt sich in den Bestell- und Lieferdienst Ordermed ein. Dabei können Patienten ihre Arzneimittel online oder direkt von ihrem Smartphone bestellen, die Linda-Apotheke liefert aus. Auf Wunsch wird sogar das Rezept von der Apotheke beim Arzt abgeholt.

 

Ordermed bietet diesen Dienst bereits seit November 2011 an. Für 75 Euro monatlich zuzüglich einer Aufnahmegebühr können alle Apotheken den Dienst nutzen. Für jede Transaktion erhält Ordermed zusätzlich eine Gebühr 50 Cent, die aber mit steigenden Umsätzen sinkt. Profitieren sollen die Apotheken über eigene Liefergebühren und eine engere Kundenbindung.

Linda hat nach eigenen Angaben für die Mitgliedsapotheken besondere Konditionen ausgehandelt, die aber erst auf der Expopharm im Detail verraten werden. Zu der Exklusivvereinbarung zählt auch, dass die Apotheke ein gestaltetes Werbefahrzeug mieten oder den eigenen Wagen mit „OrderLinda“ bekleben kann. Für die Teilnahme werden die Linda-Apotheken außerdem im internen Bewertungssystem bonifiziert.

 

 

Ordermed ist auch weiterhin für alle Apotheken verfügbar, Linda möchte den eigenen Mitgliedern aber künftig zusätzliche Angebote machen und das Konzept weiter entwickeln. Auch die Ansteuerung soll über die eigene Plattform OrderLinda laufen.

Ordermed hatte bereits mit den Rahmenvereinbarungen mit den Guten-Tag-Apotheken und der Kooperation Migasa geschlossen. Ordermed-Chef Markus Bönig zufolge nehmen aktuell rund 500 Apotheken teil.

Die Wettbewerbszentrale sieht das Modell kritisch. Sie will unter anderem klären lassen, ob sich Patienten regelmäßig Rezepte ausstellen lassen können, ohne einen Arzt gesehen zu haben. Eine Klageerhebung gibt es in der Sache aber noch nicht. Ordermed-Chef Markus Bönig ist sich dagegen sicher, dass sein Modell einer rechtlichen Überpüfung standhält.