Optipharm gerettet: ADV übernimmt Softwarehaus APOTHEKE ADHOC, 18.01.2018 13:16 Uhr
Gute Nachricht für Optipharm-Kunden: Die Sanierung des Softwarehauses ist erfolgreich abgeschlossen, der Geschäftsbetrieb ist zum 1. Januar 2018 auf die neu gegründete Firma Pharmplus übergegangen. Dabei handelt es sich um eine 100-prozentige Tochter des EDV-Anbieters ADV.
Ende 2017 war Optipharm zahlungsunfähig, rund 130 Kunden mussten um die Zukunft ihres EDV-Anbieters bangen. Über das Vermögen der Firma aus Frankfurt/Oder wurde am 27. September 2017 das Insolvenzverfahren eröffnet. Bereits am 10. Juli hatte Geschäftsführer Dr. Michael Schönfelder einen entsprechenden Antrag gestellt.
Jetzt kann Insolvenzverwalter Falk Eppert aus Templin bekannt geben: „Die Gläubigerversammlung hat am 10. Januar dem geschlossenen Kauf- und Übertragungsvertrag zugestimmt.“ Alle Verträge werden von Pharmplus übernommen. Geschäftsführer ist ADV-Chef Joghann-Peter Klingels.
Pharmplus ist unter den Kontaktdaten der Optipharm zu erreichen und offenbar als Interimslösung gedacht. Wenn das Insolvenzverfahren vollständig abgeschlossen ist, wird sich die Struktur – und vermutlich auch der Name – der neu gegründeten Gesellschaft ändern. Der bisherige Optipharm-Chef Schönfelder soll dann als Geschäftsführer eingesetzt werden.
Die Apotheken-EDV wird als Produkt bestehen bleiben. Natürlich erhofft man sich bei ADV auch Synergieeffekte, so Rupert Sierp, der beim Softwarehaus im Laufe des Jahres die Geschäftsführung von Klingels übernehmen wird. Dieser wird aber beratend tätig bleiben und die Zusammenführung mit Optipharm voll verantworten. Sierp ist wie ADV-Prokurist Jürgen Taube auch bei Pharmplus in der Verantwortung.
Optipharm wurde 1990 von Schönfelder und Anne-Kathrin Wohlrabe in Frankfurt/Oder gegründet. Schon bei der Interpharm in Leipzig stellten die beiden Pharmazeuten ihr Produkt vor, 1992 bei der Expopharm in München. Weitere Meilensteine nach Unternehmensangaben waren 1992 die aktive Mitwirkung bei der Entwicklung des manuellen Externen Lagers, damals Pharma Jet Systems, sowie 1996 die Anbindung des ersten Kommissionierautomaten „Pharma Shuttle“ Deutschlands.
2001 wurde das Warenmanagement zur Background-Rationalisierung entwickelt, 2007 die FlexKasse mit dem Schwerpunkt wirtschaftliches Verkaufen. Im Jahr 2010 folgte die Markteinführung von Optipharm NewLine. Seit 2003 ist Optipharm auch in Österreich aktiv.