Ketten und Versandhändler wachsen dpa/ APOTHEKE ADHOC, 23.04.2014 11:10 Uhr
Die Zahl der Optiker in Deutschland ist im vergangenen Jahr erstmals zurückgegangen. Grund dafür sind vor allem Nachwuchssorgen und eine zunehmende Konkurrenz. Während das Wachstum bei den großen Ketten weiter anhalte, hätten vor allem mittelständische Optiker in Großstädten ihren Laden schließen müssen, sagte der Präsident des Zentralverbands der Augenoptiker (ZVA), Thomas Truckenbrod.
Nach Jahren mit steigenden Zahlen von Optikerläden war die Zahl der Geschäfte im vergangenen Jahr um 30 auf 12.000 gesunken. Die zehn größten Ketten konnten dagegen die Anzahl ihrer Filialen um 28 auf 1924 leicht erhöhen; bezogen auf den Gesamtumsatz der Branche von 5,44 Milliarden Euro halten sie einen Anteil von rund 38 Prozent.
Mit großem Abstand Marktführer sind Apollo mit 751 Filialen, davon rund ein Drittel betrieben durch Franchisenehmer, und Fielmann mit 578 Geschäften. Beim Umsatz liegt dagegen das Familienunternehmen mit 914 Millionen Euro weit vor dem Konkurrenten, der zur Grandvision-Gruppe gehört (414 Millionen Euro).
Der Online-Handel steuerte zum Gesamtumsatz der Branche lediglich rund 165 Millionen Euro bei. Während die stationären Optiker um lediglich 2,1 Prozent zulegen konnten, wuchs der Umsatz im Online-Handel aber um 27 Prozent.
Der nach eigenen Angaben vom Umsatz her größte Online-Optiker in Deutschland, das Unternehmen Mister Spex, konnte seinen Umsatz sogar um 80 Prozent auf 47 Millionen Euro steigern. Hintergrund waren jedoch auch Zukäufe.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nach Angaben des Verbands so viele Brillen verkauft wie noch nie: Zu den rund 12 Millionen abgesetzten Brillen kommen weitere rund 6,5 Millionen Fälle, in denen neue Gläser eingebaut wurden.
Gut zwei von drei Erwachsenen in Deutschland tragen eine Brille. Durchschnittlich gut 400 Euro zahlten die Kunden im Jahr 2012 für ihre neue Sehhilfe.