Ophthalmika

Santen kauft Cosopt

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Berlin -

Der US-Pharmakonzern Merck & Co. verkauft nicht nur seine OTC-Sparte, sondern auch seine Ophthalmika: Trusopt (Dorzolamid) und Cosopt (Dorzolamid/Timolol) gehen an den japanischen Hersteller Santen, der sich auf den Bereich Augenheilkunde spezialisiert hat.

Neben den beiden in Deutschland vertriebenen Präparaten übernimmt Santen die internationalen Marken Timoptic, Saflutan und Taptiqom. Betroffen sind die Regionen Japan, Europa und Asien/Pazifik, wo sich die jährlichen Umsätze auf etwa 400 Millionen US-Dollar (rund 290 Millionen Euro) summieren.

Santen zahlt 600 Millionen Dollar (rund 436 Millionen Euro) und leistet weitere Zahlungen zu festgelegten Zeitpunkten je nach Verkaufserfolg. Über einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren wird Merck die Produkte weiter herstellen.

Das US-Geschäft hatte Merck bereits vor einigen Monaten an Akorn verkauft, für Kanada, Lateinamerika, den mittleren Osten und Afrika wird jetzt ein Käufer gesucht. Merck will sich auf sein Kerngeschäft fokussieren. Im Rahmen des Verkaufs der OTC-Sparte wurde mit Bayer eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Vermarktung von Stimulatoren der löslichen Guanylatcyclase (sGC) gegen Bluthochdruck und Herzinsuffizienz vereinbart.

Santen wurde 1890 gegründet und ist im Bereich Rx-Ophthalmika einer der führenden Anbieter weltweit. Der Umsatz lag zuletzt bei rund einer Milliarde Euro, 3000 Angestellte arbeiten für das börsennotierte Unternehmen mit Hauptsitz in Osaka.

In Deutschland macht Santen mit den Produkten Fotil (Pilocarpin/Timolol), Oftaquix (Levofloxacin) und Taflotan (Tafluprost) einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro. Geschäftsführerin in München ist Dr. Christiane Hanke-Harloff. Produziert wird in Tampere in Finnland.

Auf dem Ophthalmikamarkt ist derzeit viel in Bewegung: Der US-Pharmakonzern Valeant will Allergan übernehmen, was ein neues globales Schwergewicht in diesem Bereich entstehen lassen würde. Allergan ist zwar vor allem für sein Anti-Falten-Mittel Botox bekannt, machte zuletzt aber die Hälfte seines Umsatzes von 6,2 Milliarden Dollar mit Ophthalmika wie Alphagan, Coliquifilm, Efflumidex, Inflaneran, Liquifilm, Lumigan, Optive und Vistagan. Valeant hat im vergangenen Jahr mit der Übernahme von Bausch & Lomb den Sprung in den Markt geschafft. Rund 8,7 Milliarden Dollar zahlte der Konzern für den Kontaktlinsen- und Pharmahersteller.

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