Der niederländische Pharmahändler OPG ist auf der Suche nach einem Käufer für seine Anteile an der Frankfurter Andreae-Noris Zahn AG (Anzag). „Die Anzag ist für uns kein strategisches Investment. Bei einem entsprechendem Angebot würden wird gerne verkaufen“, sagte eine OPG-Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC.
Das Unternehmen mit Sitz in Utrecht hält derzeit 5,65 Prozent an der Anzag. Dass sich das Interesse des niederländischen Marktführers an der deutschen Nummer Zwei in Grenzen hält, zeigt auch die Tatsache, dass zur jüngsten Hauptversammlung der Anzag in Frankfurt kein OPG-Vertreter anwesend war, um die Stimmrechte des Unternehmens auszuüben. Man sei in die Geschäftsentwicklung bei der Anzag nicht involviert, erklärte die OPG-Sprecherin.
Tatsächlich verfolgt das niederländische Unternehmen seit einiger Zeit eine neue Expansionsstrategie: Um seine Direkliefersparte zu stärken, kaufte OPG die Diabetikerversorger Dia Real, DiabetConcept und Hahn & Hahn. Möglicherweise haben die Holländer erkannt, dass sie bei der Anzag nur noch zwischen die Mühlen der rivalisierenden Kräfte geraten können.
Am Dienstag hatten Alliance Boots und die Sanacorp, die zusammen knapp 55 Prozent der Anteile halten, die Aufsichtsratsposten bei der Anzag unter sich aufgeteilt und damit faktisch die Macht beim „Großhändler der Großhändler“ übernommen. Celesio, Phoenix und die Noweda waren dagegen außen vor geblieben und könnten nun ihre Beteiligungsstrategie überdenken. Eine neuerliche Machtverschiebung dürfte das OPG-Paket allerdings kaum auslösen.
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