Ordermed hat mit der Kooperation mit den britischen Onlineärzten DrEd nicht nur die Politik, sondern auch seine Partner verärgert. Der Marketing Verein Deutscher Apotheker (MVDA) und die Apothekenkooperation Linda sind mit der Verbindung der beiden Online-Dienste nicht einverstanden gewesen. Gemeinsam hatten sie Ordermed-Chef Markus Bönig nahegelegt, von DrEd Abstand zu nehmen.
Linda kooperiert bereits seit 2012 mit dem Lieferdienst und bietet den eigenen rund 1200 Mitgliedsapotheken den Bestellservice „OrderLinda“ an. Der Großteil der 750 Partner-Apotheken Ordermeds dürfte zur Kölner Kooperation gehören. „Wir sind aktiv auf Herrn Bönig zugegangen“, sagt eine MVDA/Linda-Sprecherin. Heute hat Bönig wegen des Drucks der Apothekerschaft das Ende der Kooperation mit den britischen Onlineärzten bekanntgegeben.
Der MVDA lehnt es ab, den direkten Kontakt zwischen Arzt und Patient zu umgehen: „Wir sind der Meinung, dass dieser Weg falsch ist“, sagt MVDA-Vizepräsident Ulrich Ströh. Die Kooperation mit DrEd sei aus gesundheitspolitischen Gründen „zweifelhaft und sehr kritisch“. Am Freitag wurde gemeinsam mit dem Linda-Vorstand entschieden, Ordermed von der Kooperation abzubringen.
Erst vor einer Woche hatten Ordermed und DrEd ihre Partnerschaft verkündet. Die Kooperation war auch auf heftige Kritik aus der Politik gestoßen. Unions-Fraktionsvize Johannes Singhammer hatte das Modell als „sehr gefährliche Entwicklung“ kritisiert und die Apotheker aufgefordert, sich genau zu überlegen, ob sie sich beteiligen wollen.
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