Im vergangenen Jahr sind die weltweiten Ausgaben für Krebsmedikamente erstmals auf 100 Milliarden US-Dollar gestiegen. Dabei wuchs der Markt in den vorangegangenen fünf Jahren jeweils um durchschnittlich 6,5 Prozent. Grund für den Anstieg sind die erhöhte Anzahl von Krebserkrankungen, frühere Diagnosen und eine daraus resultierende längere und erfolgreichere Behandlung, wie aus einem Bericht des Marktforschungsinstituts IMS hervorgeht.
Der IMS-Analyse zufolge stiegen die Ausgaben für onkologische Arzneimittel und Therapien von 75 Milliarden Dollar im Jahr 2009 auf 100 Milliarden im vergangenen Jahr. Dabei sind die Ausgaben für Onkologika in den USA und den fünf größten Ländern Europas – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien – weiterhin am höchsten. Zusammen decken sie 66 Prozent des Marktes ab.
Auch der Anteil von Krebsmedikamenten an den Gesamtausgaben für Medikamente ist angestiegen. Machten Ausgaben für Onkologika im Jahr 2010 noch 13,3 Prozent der Gesamtausgaben aus, liegt ihr Anteil inzwischen bei 14,7 Prozent.
Der Bericht nennt als Gründe für die gestiegene Nachfrage nach Onkologika die erhöhte Prävalenz der meisten Krebsarten bei gleichzeitig früher ansetzenden und erfolgreicheren Behandlungsmethoden. Neue Medikamente wie „Immuno-Onkologika“ oder Kombinationspräparate erhöhen laut Studie die Überlebenschancen. Mittlerweile würden beispielsweise zwei Drittel der Krebspatienten in den USA noch fünf Jahre nach der Diagnose leben. In den 1990er Jahren galt dies nur für 50 Prozent der Patienten.
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