Zyto-Kooperation

Omnicare verschlankt Geschäftsführung

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Berlin -

Die Zyto-Kooperation Omnicare ordnet ihre Führungsebene neu: Dr. Wolfgang Schwandner wird zum Jahreswechsel als Geschäftsführer ausscheiden. Schwandner hatte das Unternehmen gemeinsam mit Oliver Tamimi vor neun Jahren als Spezialgroßhändler für Zytostatika gegründet. Als zweiter Geschäftsführer verbleibt neben Tamimi ab kommenden Jahr Axel Dembour im Unternehmen.

Schwandner wird jedoch weiterhin als Berater für die Kooperation tätig sein. Stefan Schmal, bisher in der Geschäftsführung für die Finanzen zuständig, wird das Unternehmen Ende November im gegenseitigen Einvernehmen verlassen. Als neuer Kaufmännischer Leiter wird Andreas Richter seinen Posten übernehmen.

Tamimi wird künftig als Sprecher der Geschäftsführung den Vertrieb leiten. Zudem soll er die Geschäftsbereiche Finanzen und Marketing sowie Geschäftsentwicklung verantworten. Dembour wird unter anderem für die Bereiche Apotheken-Services, Einkauf und Qualitätsmanagement zuständig sein.

Omnicare ist ein Zusammenschluss aus mittlerweile 53 Zyto-Apotheken. Die Kooperation wurde im Mai vergangenen Jahres gegründet. Das Unterföhringer Unternehmen beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter. Omnicare strebt in diesem Jahr einen Umsatz von 200 Millionen Euro an.

Das eigentliche Ziel, mehr als 80 Apotheker zu gewinnen, ist dagegen noch nicht erreicht. „Wir haben in den letzten sechs Monaten in der Aquise sehr wenig getan“, räumt Tamimi ein. Derzeit käme eine Apotheke pro Monat dazu. „Wir möchten die Cluster möglichst schnell besetzen, sind aber auch wählerisch geworden.“

Das Unternehmen hat Deutschland in 85 Bereiche aufteilen lassen, die es mit jeweils einer selbstständigen Gesellschafter-Apotheke vertreten lassen will. Das entspreche einer flächendeckenden Versorgung. „In weitesgehend einer Stunde soll dadurch jede onkologische Praxis erreicht werden“, sagt Tamimi.

Mit der Gesellschafterstruktur will sich Omnicare gegen die Konkurrenz der reinen Herstellerbetriebe wie Zytoservice durchsetzen: „Die DNA von Omnicare ist, dass Apotheker die qualifizierte Mehrheit halten“, so Tamimi. Die Sterilherstellung soll weiterhin die Apotheke vor Ort in enger Zusammenarbeit mit der onkologischen Praxis übernehmen. Zu Omnicare gehören auch zwei Herstellerbetriebe, die Spitzen in der Versorgung bedienen sollen.

Das erste große Projekt verlief für Omnicare nicht erfolgreich: Im Juni hatte die Kooperation die Zyto-Ausschreibung mit der Barmer GEK gekündigt. Bei dem Pilotprojekt sollten 19 Praxen in Nordrhein-Westfalen beliefert werden. Die Nachfrage nach Zytostatika sei zu gering gewesen, so Tamimi, der Ausschreibungen kritisch gegenüber steht. Doch wenn es einen Markt dafür gebe, müsse Omnicare diesen bedienen.

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