Nasensprays

Olynth plus kommt im zweiten Anlauf

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Berlin -

Etwa ein Jahr später als geplant bringt Johnson & Johnson Olynth plus (Xylometazolin, Dexpanthenol) in die Apotheken. Das Nasenspray macht Klosterfrau und Ratiopharm pünktlich zur Schnupfensaison Konkurrenz.

„Die Auslieferung von Olynth plus erfolgt noch im Verlauf des Septembers 2019“, teilt eine Sprecherin mit. Sobald das genaue Datum feststehe, werde man die Partner zeitnah informieren. Die Bestellungen hatte der Außendienst vor wenigen Monaten in den Apotheken eingesammelt. Außerdem läuft derzeit bereits die Livocab-Bevorratung für die Allergiesaison 2020.

J&J hatte die Markteinführung von Olynth plus ursprünglich für den 27. September 2018 geplant, musste jedoch aufgrund eines unvorhersehbaren Problems in der Produktion absagen. Reibungslos lief es hingegen für Konkurrent GlaxoSmithKline (GSK) mit Otriven Protect. Während der Sell-in Anfang August vergangenen Jahres startete, konnte die Ware in der Mitte des vierten Quartals geliefert werden.

Vorreiter der Kombination Xylometazolin/Dexpanthenol ist Klosterfrau mit Nasic. Das abschwellende und pflegende Nasenspray ist mit den Xylometazolin-Konzentrationen 0,1 Prozent für Erwachsene und 0,05 Prozent für Kinder sowie jeweils 5 Prozent Dexpanthenol mit und ohne Konservierung auf dem Markt. Klosterfrau hatte für die Kombination in Nasic Nasenspray zur Behandlung akuter Rhinitiden 1995 beim Deutschen Patent- und Markenamt und ein Jahr später beim Europäischen Patentamt Exklusivität angemeldet. Damit war das Präparat eigentlich bis 2025 patentgeschützt.

Teva hatte jedoch geklagt und im Januar 2015 vor dem Bundespatentgericht Recht bekommen. Damit war der Weg für Generika geebnet; im Mai 2016 brachte Ratiopharm ein eigenes Produkt unter dem Namen XyoDuo auf den Markt. Das Präparat wurde im September 2017 in NasenDuo umbenannt. Konkurrenz für Nasic und NasenDuo kommt seit Juli 2017 von TAD mit Septanasal. Der Originalanbieter steht stark unter Druck: Nach Packungen liegt NasenDuo bereits vor Nasic.

Xylometazolin ist ein α1-Sympathomimetikum, das die Nasenschleimhaut abschwellen lässt, indem sich die Blutgefäße verengen. Die Nase wird frei, das Sekret kann besser abfließen und der Patient kann wieder durchatmen. Länger als eine Woche sollten solche Nasensprays jedoch nicht angewendet werden, um einen Gewöhnungseffekt zu vermeiden. Außerdem kann bei längerer Anwendung die Schleimhaut geschädigt werden, da sie austrocknet und empfindlicher wird. Das zugesetzte Dexpanthenol soll die Nase gleichzeitig pflegen.

Der Erkältungsmittelmarkt wird in dieser Saison kräftig aufgewirbelt. Generika verschiedener Topseller werden in Kürze in die Apotheken kommen. Noch in diesem Monat wird es ein Pendant zum Platzhirschen Aspirin Complex (Acetylsalicylsäure/Pseudoephedrin, Bayer) und Tantum verde Spray (Benzdyamin, Angelini) geben.

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