Bonbonhersteller

Österreicher kaufen Krügerol

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Berlin -

Krügerol hat den Besitzer gewechselt. Die Bonbonmarke ging von Klosterfrau und Ricola an das österreichische Unternehmen The Fine Food Company, zu dem auch der deutsche Pastillenhersteller Powermints gehört. Von wem die traditionsreichen Halsbonbons künftig in Apotheken und im Mass Market vertrieben werden, steht noch nicht fest. „Wir wollen die Marke wieder beleben“, sagt Geschäftsführer Claus Böckmann.

Krügerol geht auf Richard Armandus Krüger aus Leipzig zurück. Die ersten Bonbons kamen 1866 auf den Markt. Als „Echte Krügerol Katarrh-Bonbons“ sollen sie im Kaiserreich begehrt gewesen sein. Kurz nach der Wiedervereinigung stoppte die Herstellung aufgrund des schlechten Zustands der Anlagen. 1994 übernahmen Klosterfrau und Ricola die Marke, die Produktion wurde wieder aufgenommen. Nach dem Ende der Zusammenarbeit zwischen den Kölnern und den Schweizern wurde nun auch das Joint Venture für die vor allem in den neuen Bundesländern bekannten Bonbons aufgelöst.

Die Bonbons enthalten Menthol sowie Minz-, Salbei-, Latschenkiefer-, Thymian-, Kampfer- und Anisöl. 1997 wurde eine zuckerfreie Variante eingeführt. The Fine Food Company will wieder Schwung in die Marke bringen. Das Design soll angepasst werden. Auch die Rezeptur steht auf dem Prüfstand. Die Originalrezeptur solle nicht stark verändert, sondern optimiert werden, so Böckmann. Insbesondere die Süßstoffe der zuckerfreien Variante mit Aspartam und Acesulfam seien nicht mehr zeitgemäß.

Die Produkte sind in Apotheken und im Einzelhandel erhältlich. „Wir sehen unglaublich viel Potenzial in den neuen Bundesländern“, so Böckmann. Derzeit werde geprüft, wo das Potenzial in den alten Bundesländern liege. Krügerol ergänze das Sortiment von der Schwesterfirma Powermints optimal. 90 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die Firma mit Sitz im nordrhein-westfälischen Enger derzeit in 60 Ländern außerhalb Deutschlands. Zudem werden Eigenmarken für Händler produziert.

Die Firma ist mit den Marken Compass, Frésh und Frésh Active vor allem im Ausland im Lebensmitteleinzelhandel, an Tankstellen, Kiosken und vereinzelt in Apotheken präsent. „Für Minzpastillen ist die Kassenzone der beste Standort“, so Böckmann. Im deutschen Markt sei dieser Bereich bereits an große Firmen verteilt. „Da können wir als mittelständisches Unternehmen nicht mithalten.“

Powermints beschäftigt in Verwaltung und Produktion 35 Mitarbeiter. Böckmann ist seit vier Monaten als Geschäftsführer für Krügerol tätig. Der gelernte Brauer und Lebensmitteltechniker war zuvor für große Markenhersteller wie Paulaner, Camapri, Mars und dem kroatischen Herstellers Atlantic Grupa tätig. Gesellschafter von The Fine Food Company ist der österreichische Unternehmer Gregor Leichtfried, der auch im Lebensmittelhandel tätig ist.

In Apotheken ist der Absatz mit Hustenbonbons laut Nielsen zuletzt zurückgegangen. Marktführer ist Soldan mit einem Anteil von 33 Prozent. Dahinter rangiert Ricola mit 22 Prozent. Auf Platz 3 liegt Dallmann's mit 12 Prozent, gefolgt von Pectoral (6 Prozent) und Wick (3 Prozent). Auch im Gesamtmarkt ist das Geschäft mit Hustenbonbons umsatzbezogen leicht zurück. Marktführer ist Ricola, dahinter rangieren die Eigenmarken der Händler, Soldan, CFP Brands, Vivil und Wick.

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