Apotheken-Franchise

Oesterle will DocMorris reformieren APOTHEKE ADHOC, 10.12.2009 09:53 Uhr

Berlin - 

Der Chef des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio, Dr. Fritz Oesterle, will DocMorris im kommenden Jahr neu ausrichten: „Wir werden bis Ende des Jahres das DocMorris-Konzept für die Apotheken inhaltlich überarbeiten und dann im Januar 2010 vorstellen“, so Oesterle im Interview mit „Welt online“. Künftig werde man „nicht nur die Marke, sondern eine Art Rundum-sorglos-Paket für Apotheker bieten“.

Die Zielmarke von 500 Markenpartnerschaften bis 2011 werde man nicht erreichen, so Oesterle: „Dieser Zeitraum hat sich als nicht realistisch herausgestellt.“ Man habe „nicht ausreichend deutlich gemacht, wie Apotheker von der Marke DocMorris profitieren können, und zwar mehr als wenn sie als Einzelkämpfer arbeiten“. DocMorris sei aber kein gescheitertes Geschäftsmodell, sondern „eine der stärksten Marken auf dem europäischen Apothekenmarkt, in Deutschland sogar die bekannteste“.

Das Thema Apothekenketten ist laut Oesterle noch nicht vom Tisch: Sachverständigenrat und Krankenkassen hätten das Thema aus der Kostenperspektive wieder thematisiert. Laut Oesterle könnte das Gesundheitswesen effizienter gemacht werden: „Allerdings muss die Politik dazu die richtigen Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen. Wenn ich mir die Debatte um Kassendefizite und steigende Beiträge ansehe, dann wird der Politik aber gar nichts anderes übrig bleiben, als sich dieser Diskussion zu stellen.“

Die FDP hat dem Konzernchef zufolge mit der Verantwortung für das Gesundheitsressort die Chance, dem Vorwurf der Klientelpolitik zugunsten der Apotheker entgegenzutreten und zu beweisen, dass „Eigenverantwortung und Solidarität zusammengehören“. Oesterle konstatiert: „Die ersten Äußerungen von Minister Rösler sind ermutigende Signale.“